
Insgesamt 345.662 Spontanberichte wurden in Bezug auf die Zahl der Meldungen pro Jahr, Meldequellen, demografischen Parameter, die am häufigsten gemeldeten Nebenwirkungen und die häufigsten als verdächtigt gemeldeten Arzneimittelgruppen analysiert. Ihre Ergebnisse haben die Autoren jetzt im Deutschen Ärzteblatt [1] veröffentlicht.
Bei fast einem Viertel der Meldungen (23,1 %) von Nebenwirkungen wurden Arzneimittel zur Behandlung von Erkrankungen des Nervensystems als Verursacher verdächtigt.
Sieht man sich die Nebenwirkungen nach betroffenen Indikationsgebieten an, so traten Nebenwirkungen in den Gruppen Antithrombotika, systemische Antibiotika und dämpfend wirkende Psychopharmaka besonders häufig auf. Als Nebenwirkungen wurden Thrombozytopenie, Durchfall und Arzneimittelabhängigkeit besonders oft gemeldet.
Arzt und Patienten melden unterschiedliche Nebenwirkungen und Arzneimittelgruppen
Bei den Ärzten wurden besonders häufig Nebenwirkungen zu Diazepinen, Fluorchinolonen und Heparinen gemeldet. Hier waren es häufig Befunde oder Diagnosen, die gemeldet wurden.
Bei den Patienten betrafen die Nebenwirkungsmeldungen Interferone, antithrombotische Mittel und selektive Immunsuppressiva. Die gemeldeten Nebenwirkungen waren häufig eher subjektiv wahrgenommene unerwünschte Begleiterscheinungen wie Gewichtsveränderungen, Haarausfall oder Schlafstörungen.