
Wie die deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) beträgt die empfohlene Zufuhr für Vitamin A nun für Frauen 700 µg Retinolaktivitätsäquivalent (RAE) pro Tag und für Männer 850 µg RAE.
Der Referenzwert wird in Retinolaktivitätsäquivalenten angegeben, da er die Verwertung von Provitamin-A-Carotinoiden anders bewertet als die bisher verwendeten Retinoläquivalente (RE). Neu ist auch, dass für β-Carotin kein separater Referenzwert mehr angegeben wird.
Das fettlösliche Vitamin A kommt nur in tierischen Lebensmitteln vor.
Warum Retinolaktivitätsäquivalent (RAE) statt Retinoläquivalent (RE)?
Die Provitamin-A-Carotinoide unterliegen Wechselwirkungen mit anderen Nahrungsinhaltsstoffen. Sie besitzen eine unterschiedliche Bioverfügbarkeit und Umwandlungsraten in die Vitamin-A-Wirkform Retinol. Der RAE berücksichtigt diese Unterschiede stärker. Durch verbesserte Berechnungsgrundlagen des RAE ist kein separater Referenzwert für β-Carotin mehr notwendig, er ist in der empfohlenen Zufuhrmenge enthalten.
Beim Vergleich mit den D-A-CH-Referenzwerten ist zu beachten, dass viele Lebensmitteltabellen und Zufuhrempfehlungen einiger anderer Fachgesellschaften den RE verwenden.
Vitamin-A-Quellen
Tierische Vitamin-A-Quellen
- Leber und daraus hergestellte Wurstwaren
- Eier
- Milch
- Milchprodukte
- einige Fischarten
Gemüse und Obst tragen durch ihren Gehalt an Provitamin A ebenfalls zur Vitamin-A-Versorgung bei.
Pflanzliche Provitamin A-Quellen
- Karotten
- Süßkartoffeln
- Kürbis
- rote Paprika
- Grünkohl
- Spinat
- Feldsalat
- Honigmelone
- Aprikosen
- Mango
Provitamin-A-Carotinoide sind nicht essenziell. Sie sind aber, insbesondere bei überwiegend vegetarischer bzw. veganer Ernährung, für die Aufrechterhaltung eines adäquaten Vitamin-A-Status von besonderer Bedeutung. Eine rein pflanzliche Ernährung setzt für die Sicherstellung einer angemessen Vitamin-A-Zufuhr eine sehr bewusste Ernährungsweise und Lebensmittelauswahl voraus. So lässt sich die empfohlene Zufuhr pro Tag schon mit 150 g gegarten Karotten, 150 g gegartem Kürbis und 12 g Rapsöl erreichen.
Damit die Carotinoide optimal verwertet werden können, sollte das Carotinoid-haltige Gemüse immer mit etwas Fett gegessen werden.