Masern

Masern sind weltweit verbreitet und betreffen vor allem Kinder, können jedoch Menschen jeden Alters infizieren. Die Krankheit wird durch das Masernvirus verursacht und kann durch eine wirksame Impfung verhindert werden.

Masern

Masern, verursacht durch das Masernvirus, sind eine hochansteckende Erkrankung, die schwerwiegende gesundheitliche Komplikationen nach sich ziehen kann. Trotz Verfügbarkeit eines effektiven Impfstoffs kommt es weltweit immer wieder zu Ausbrüchen, insbesondere in Regionen mit niedrigen Impfraten.

 

 

 

Ätiologie

  • Erreger: Masernvirus (MV), ein RNA-Virus aus der Familie der Paramyxoviridae.
  • Übertragungswege: Tröpfcheninfektion durch Husten und Niesen, direkter Kontakt mit infizierten Sekreten.
  • Pathophysiologie: Nach der Inhalation oder dem direkten Kontakt vermehrt sich das Virus zunächst in den respiratorischen Schleimhäuten und den regionalen Lymphknoten. Es folgt eine Virämie mit Ausbreitung in den gesamten Körper, was zum charakteristischen Hautausschlag und anderen systemischen Manifestationen führt.

Vorkommen

  • Globales Vorkommen: Masern sind weltweit verbreitet, mit gehäuften Ausbrüchen in Regionen mit niedrigen Impfraten.
  • Fallzahlen weltweit: Laut WHO wurden 2019 etwa 869.770 Masernfälle gemeldet. Die Zahl der Todesfälle betrug im Jahr 2022 136.000, hauptsächlich starben Kinder unter fünf Jahren an der Infektion.
  • Fallzahlen in Deutschland: In 2023 wurden 79 Fälle von Masern gemeldet.

Symptome

  • Inkubationszeit: 7-14 Tage.
  • Prodromalstadium: Hohes Fieber, Husten, Schnupfen, Konjunktivitis, Koplik-Flecken (weißliche Flecken auf der Mundschleimhaut)
  • Exanthemstadium: Auftreten eines makulopapulösen Hautausschlags, der im Gesicht beginnt und sich nach unten ausbreitet, Fieberabfall nach Auftreten des Ausschlags, Lymphadenopathie.

Komplikationen

  • Bakterielle Superinfektionen wie Otitis media, Laryngitis, Bronchopneumonie.
  • Masern-Enzephalitis (1 von 1.000 Fällen).
  • Subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE), eine seltene Spätkomplikation, sechs bis acht Jahre nach Infektion mit unvermeidbar tödlichem Verlauf.
  • In der Schwangerschaft erhöhtes Risiko für Früh- oder Totgeburten.

Diagnostik

  • Klinische Untersuchung: Anamnese und körperliche Untersuchung, Suche nach charakteristischen Symptomen wie Koplik-Flecken und Exanthem.
  • Serologie: Nachweis von IgM-Antikörpern gegen das Masernvirus.
  • PCR: Nachweis von Masernvirus-RNA in Rachenabstrichen oder Blutproben.
  • Viruskultur: Anzucht des Virus aus klinischen Proben.

Therapie

  • Keine kausale Therapie möglich.
  • Supportive Behandlung: Fiebersenkung, Flüssigkeitszufuhr, Behandlung von bakteriellen Sekundärinfektionen mit Antibiotika.
  • Vitamin A: Gabe von hochdosiertem Vitamin A zur Reduktion der Mortalität und Morbidität bei Kindern.

Prophylaxe/Impfung

  • Impfempfehlungen, Impfschema und Impfstoffe: siehe Impfung gegen Masern
  • Postexpositionsprophylaxe: Immunoglobuline innerhalb von sechs Tagen nach Exposition, Masernimpfung innerhalb von 72 Stunden nach Exposition.
  • Hygienemaßnahmen: Isolierung von infizierten Personen zur Verhinderung der Ausbreitung.
Autor:
Stand:
01.08.2024
Quelle:
  1. Robert Koch-Institut (RKI): Masern, abgerufen am 30. Juli 2024.
  2. Robert Koch-Institut (RKI): Epidemiologische Situation der Masern und Röteln in Deutschland in 2023, abgerufen am 30. Juli 2024.
  3. Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Measles (Rubeola), abgerufen am 30. Juli 2024.
  4. World Health Organization (WHO): Measles, abgerufen am 30. Juli 2024.
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