Sicherheitslücke im Apothekenportal behoben

Das Modul zur Erstellung der digitalen Impfzertifikate war aufgrund einer Sicherheitslücke über eine Woche gesperrt. Durch einen Anschluss an die Telematikinfrastruktur wurde die Sicherheit erhöht und die Impfzertifikate können wieder in Apotheken generiert werden.

digitale Sicherheit

Seit Mitte Juni 2021 stellen Apotheken digitale Impfzertifikate für COVID-19-Impfungen über das Apothekenportal des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) aus. Allerdings wurde diese Funktion am 21. Juli gestoppt. Der Verband teilte mit, dass die Ursache in einer Sicherheitslücke über den Gastzugang liege, die zuerst behoben werden müsse. Seit dem 29. Juni ist das Fachmodul wieder verfügbar.

Gefälschte Dokumente für Gastzugang

Nach Angaben des DAV wurde der Verband vom Handelsblatt darüber informiert, dass unabhängige IT-Spezialisten durch Erzeugen eines Gastzugangs mithilfe gefälschter Dokumente Zugang zum Portal erhielten. Mit der gefälschten Apotheken-Identität wurden zwei Impfzertifikate ausgestellt.
Die Gastzugänge waren eingerichtet worden, um es Nicht-Verbandsmitgliedern möglich zu machen, in ihrer Apotheke digitale Impfzertifikate zu erstellen. Zur Verifizierung müssen eine amtliche Betriebserlaubnis sowie ein aktueller Bescheid des Nacht- und Notdienstfonds zum Nachweis eines laufenden Betriebs vorgelegt werden.

Impfnachweis-Erstellung gestoppt

Nach Rücksprache mit dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) wurde die Ausstellung der Impfzertifikate über das Apothekenportal vorerst gestoppt. Es wurde eine zusätzliche Überprüfung der Apotheken durchgeführt, die über Gastzugänge im Portal registriert sind. Laut DAV wurden alle erteilten Zugänge überprüft und verifiziert. Daher sei davon auszugehen, dass die über 25 Millionen Impfzertifikate, die bisher über Apotheken ausgestellt worden sind, alle von rechtmäßig registrierten Apotheken ausgestellt wurden.

Beheben der Sicherheitslücke über TI

Der DAV und das BMG arbeiteten gemeinsam mit der gematik, IBM, dem Robert-Koch-Institut (RKI) und den Apothekensoftwarehäusern mit „Hochdruck an einer technischen Lösung“. Das Fachmodul zur Ausstellung der Zertifikate ist künftig in die Telematikinfrastruktur (TI) eingebunden, um die Sicherheit zu erhöhen. Nach erfolgreichen Tests ist das Modul seit 29. Juni 2021 wieder an den Zertifikatsserver des RKI angeschlossen. Die digitalen Impfzertifikate können in Apotheken schrittweise wieder erstellt werden. Die dafür nötigen Updates werden von den für die TI-Anbindung zuständigen EDV-Dienstleistern bereitgestellt.

Autor:
Stand:
30.07.2021
Quelle:
  1. ABDA: Pressemitteilung – Digitale Impfzertifikate schrittweise wieder in Apotheken erhältlich (29.07.2021)
  2. ABDA: Impfzertifikate: DAV informiert im Portal (28.07.2021)
  3. DAV: Statement zur Ausstellung von Impfzertifikaten (22.07.2021)
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