Gematik-Gesellschafterversammlung beschließt E-Rezept-Funktion der eGK

Die Gesellschafterversammlung der gematik hat die bereits angekündigte E-Rezept-Funktion der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) beschlossen. Mit Blick auf den Rollout der elektronischen Verordnungen am 1. September forderten sowohl Ärzte, Zahnärzte als auch Apotheken die schnelle Einführung dieser Möglichkeit.

Übergabe Gesundheitskarte

Zur Einlösung elektronischer Verordnungen gibt es derzeit zwei Möglichkeiten: Zum einen die vollständig digitale Lösung über die E-Rezept-App der gematik und zum anderen den Papierausdruck des E-Rezept-Tokens. Die gematik kündigte bereits Ende Juli an, dass ab 2023 mit dem Einlösen der E-Rezepte über die elektronische Gesundheitskarte (eGK) eine dritte Möglichkeit hinzukommen soll. Nun hat die Gesellschafterversammlung die Entwicklung dieser Funktion in einem Beschluss festgelegt.

Spezifikation ab September verfügbar

Die Veröffentlichung der Spezifikation für die eGK-Lösung wir laut der Agentur voraussichtlich Anfang September im Fachportal der gematik erfolgen. Es werde daran gearbeitet, dass die Funktion so bald wie möglich zur Verfügung stehen könne. Auch eine komfortable und praxistaugliche Lösung für Versand- und Onlineapotheken und deren Kunden werde derzeit eruiert.

Leistungserbringer fordern zeitnahe eGK-Lösung

Das Einlösen der E-Rezepte über die eGK wurde insbesondere im Zuge des Rollouts am 1. September von den daran teilnehmenden Leistungserbringern gefordert.

Der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung der Startregion Westfalen-Lippe, Thomas Müller, erklärte die eGK-Lösung sei unverhandelbar.

Der stellvertretende Vorsitzende der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), Dr. Karl-Georg Pochhammer, betonte der E-Token-Ausdruck sei zwar als Alternative konzipiert und auch notwendig, solle jedoch nicht als Standardweg des E-Rezeptes auf Dauer dienen. Die KZBV erwarte von gematik und Bundesgesundheitsministerium, dass das E-Rezept zeitnah und sicher mit der elektronischen Gesundheitskarte in der Apotheke eingelöst werden kann.

Auch seitens der Apotheken wird die Nutzung des E-Rezeptes über die eGK gefordert. "Wenn Patientinnen und Patienten zur Übermittlung des E-Rezeptes zunächst in der Arztpraxis und dann in der Apotheke einfach ihre eGK in ein Kartenlesegerät einstecken können, ist das ein erstrebenswerter und sehr komfortabler Prozess. Das muss in den kommenden Monaten möglich werden", so Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der ABDA - Bundesvereinigung deutscher Apothekerverbände.

Mehrwerte der E-Rezept-App

Die gematik indessen wirbt vor allem für die E-Rezept-App. Diese biete mit einem durch und durch digitalen Weg zahlreiche Mehrwerte bei der Nutzung des E-Rezepts, wie die Apothekensuche und das digitale Zuweisen der Verordnung an eine Apotheke sowie die Familienfunktion, mit der Rezepte von Angehörigen eingelöst werden können. Bisher sei die App rund 320.000 Mal heruntergeladen worden.

Autor:
Stand:
31.08.2022
Quelle:
  1. ABDA: Pressemitteilung – E-Rezept: Mehr als 10.000 Apotheken sind startklar (24.08.2022)
  2. Gematik: Pressemitteilung – E-Rezept mit Karte beschlossene Sache (31.08.2022)
  3. KVWL: Pressemitteilung – KVWL bleibt beim E-Rezept-Rollout an Bord und fordert weiter eine digitale Lösung (23.08.2022)
  4. KZBV: Pressemitteilung – KZBV und KZV Westfalen-Lippe zu den aktuellen Entwicklungen beim E-Rezept (24.08.2022)
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