Grippeviren, RSV und SARS-CoV-2 verstärkt im Umlauf

Influenzaviren, das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) und SARS-CoV-2 verursachen derzeit die meisten akuten Atemwegsinfektionen.

Viren

Im Herbst ist der Infektionsdruck in allen Altersgruppen hoch, da die Verbreitung von akuten Atemwegsinfektionen durch den häufigeren und längeren Aufenthalt in Innenräumen schlechter zu verhindern ist, schreibt das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem wöchentlichen Covid-19-Lagebericht [1]. So nimmt auch die Zahl der Covid-19-Infektionen wieder zu. Laut RKI lag die bundesweite 7-Tage-Inzidenz am 07. Dezember bei 207,7. Am Vortag waren es 204,2, in der Vorwoche 196,7 [1].

Darüber hinaus steigt die Rate von Personen mit einer neu aufgetretenen akuten Atemwegserkrankung mit Fieber, Husten oder Halsschmerzen (ARE) sowie der Anteil an grippeähnlichen Erkrankungen (ILI, definiert als ARE mit Fieber) an. Die häufigsten Erreger einer akuten Atemwegsinfektion sind aktuell Influenzaviren, das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) und zu einem geringeren Anteil SARS-CoV-2 [2].

Frühzeitiger Beginn der Grippesaison, wachsende Besorgnis über RSV

Die Europäische Gesundheitsbehörde (European Centre for Disease Prevention and Control [ECDC]) warnt vor dem frühzeitigen Beginn der Grippesaison in Europa. Demnach müssen immer mehr Menschen aufgrund einer Influenzainfektion hospitalisiert werden. Überdies ist RSV seit Oktober auf dem Vormarsch. Laut ECDA war in etwa 20 Ländern und Gebieten eine verstärkte RSV-Aktivität zu verzeichnen [3].

Kinderkliniken überlastet

Auch hierzulande sind viele Kinderkliniken durch die hohe Zahl an Atemwegserkrankungen stark belastet, speziell von RSV-Infektionen. Auf Kinderstationen gibt es kaum noch freie Betten, schlagen sowohl die niedergelassenen Kinderärzte als auch Krankenhäuser Alarm. Fast jedes zweite Krankenhaus müsse täglich Notfallpatienten ablehnen [4].

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) schreibt auf Twitter: „RKI-Direktor Lothar Wieler und ich sehen die Lage deckungsgleich: die Kliniken sind voll, noch immer zu viele Corona Tote, dazu andere Atemwegserkrankungen.“ [5] Zum Schutz vor Risikogruppen sprechen sich beide Experten für eine Isolation von Corona-Infizierten und für das Tragen von Masken aus.

Autor:
Stand:
08.12.2022
Quelle:
  1. Robert Koch-Institut (RKI): Wöchentlicher Lagebericht des RKI zur Coronavirus-Krankheit-2019 (Covid-19), 01. Dezember 2022.
  2. Robert Koch-Institut (RKI): GrippeWeb-Wochenbericht, 29. November 2022.
  3. European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC): News, 01. Dezember 2022.
  4. ARD-Tagesschau, 01. Dezember 2022.
  5. Lauterbach, K., Twitter, 06. Dezember 2022.
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