STIKO empfiehlt Affenpocken-Impfung für Risikogruppen

Für Personen mit engem Kontakt zu Affenpocken-Infizierten oder mit erhöhtem Risiko für eine Ansteckung empfiehlt die STIKO künftig eine Impfung mit dem in der EU zugelassenen Pockenimpfstoff Imvanex.

Injektionslösung

Die ersten Affenpocken-Fälle wurden in Deutschland im Mai 2022 registriert. Mittlerweile sind mehr als 130 Infektionen bekannt. In vielen weiteren europäischen Ländern und anderen Teilen der Welt tritt zur Zeit ebenfalls eine ungewöhnlich hohe Zahl an Infektionen mit Affenpocken auf.
Nun empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine Impfung für Personen mit erhöhtem Risiko für eine Ansteckung.

Folgende Personengruppen haben laut STIKO ein erhöhtes Ansteckungsrisiko und sollten sich impfen lassen:

  • Menschen ab 18 Jahren, die engen körperlichen Kontakt zu Infizierten hatten
  • Laborpersonal mit ungeschütztem Kontakt zu kontaminierten Proben
  • homosexuelle Männer mit wechselnden Partnern

Als enger körperlicher Kontakt gilt neben Sex auch der Kontakt im gemeinsamen Haushalt mit Infizierten sowie ein längerer Aufenthalt in weniger als einem Meter Abstand zu einem Infizierten. Erwachsene Personen, auf die diese Kriterien zutreffen, sollten möglichst innerhalb von 14 Tagen nach dem Kontakt eine Impfung erhalten.

Impfung mit Pockenimpfstoff Imvanex

Die Empfehlung der STIKO muss noch das vorgeschriebene Stellungnahmeverfahren durchlaufen und gilt zunächst als vorläufig. Für die Impfung stehe laut STIKO der in der EU zugelassene Pockenimpfstoff Imvanex des dänischen Herstellers Bavarian Nordic zur Verfügung.

Die Vakzine wird subkutan vorzugsweise in den Oberarm (Deltamuskel) injiziert. Die Grundimmunisierung erfolgt mit zwei Impfstoffdosen im Abstand von etwa 28 Tagen. Für Personen, die bereits eine Impfung gegen Pocken erhalten haben, ist eine einmalige Impfdosis ausreichend. Nicht angewendet werden darf Imvanex bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder gegen Restspuren Hühnerprotein, Benzonase, Gentamicin und Ciprofloxacin. Typische Nebenwirkungen umfassen Reaktionen an der Injektionsstelle und die für Impfstoffe typischen systemischen Reaktionen, die leicht bis mittelstark ausgeprägt sein können und ohne Behandlung innerhalb von sieben Tagen nach der Impfung wieder abklingen.

Da der Impfstoff derzeit nur eingeschränkt zur Verfügung stehe, werde er zunächst lediglich besonders ansteckungsgefährdeten Personengruppen empfohlen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach teilte auf Twitter mit, dass der Impfstoff ab dem 15. Juni bereitstehe.

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