Antibiotikaeinnahme ohne ärztliche Verordnung

Kürzlich wurde eine Studie des EU-geförderten Forschungsprojekts „Antimicrobial Resistance and causes of Non-prudent use of Antibiotics (ARNA)“ veröffentlicht, die unter anderem auch Daten zum Antibiotika-Gebrauch ohne ärztliche Verordnung liefert.

Antibiotikaeinnahme ohne ärztliche Verordnung

Die erfassten Daten zeigten, dass ca. 7 Prozent aller Antibiotika zur humanmedizinischen Verwendung 2016 ohne ärztliche Verschreibung eingenommen wurden. 2013 lag der Wert noch bei 5 Prozent. Am höchsten war der Anteil der Antibiotika-Einnahme ohne ärztliche Verordnung in Rumänien (20%), Griechenland (16%) und Zypern (10%).

Ursachen für die Einnahme ohne Verschreibung

Neben angebrochenen, aus früheren Einnahmen noch vorliegenden Packungsresten ist auch die Abgabe ohne Rezept ein häufig auftauchender Fall. Obwohl bis auf wenige Ausnahmen Antibiotika europaweit nur mit Rezept abgegeben werden dürfen, gaben 65 Prozent der befragten Apotheker in Griechenland an, ein Antibiotikum gelegentlich auch ohne vorliegende Verordnung abzugeben. Beinahe jeder Arzt (97%) gab an, einen Apotheker zu kennen, der dazu bereit ist. Die Beschaffung über das Internet spielt allerdings bislang noch eine untergeordnete Rolle.

Für Deutschland sind keine Daten erfasst, die Auskunft darüber geben können, ob auch hier eine Abgabe ohne Rezept erfolgt.

Die vorliegenden Daten wurden der aktuellen Studie „Antimicrobial Resistance and causes of Non-prudent use of Antibiotics (ARNA)“entnommen, die gesamte Studie ist unter dem folgenden Link erreichbar: https://ec.europa.eu/health/amr/sites/amr/files/amr_arna_report_20170717_en.pdf Die Studie erfasst Daten von Juli 2014 bis Juni 2016.

Autor:
Stand:
25.07.2017
Quelle:

Europäische Union

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