
Hintergrund
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) haben sich nach den Veranstaltungen in der Karnevals- und Faschingszeit mehr Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz der gemeldeten laborbestätigten SARS-CoV-2-Fälle ist im Vergleich zur Vorwoche erneut um 14% gestiegen. Zunehmende Inzidenzwerte seien insbesondere „in Regionen mit stärkeren Karnevalsaktivitäten“ und „in der Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen“ zu beobachten, heißt es im aktuellen RKI-Wochenbericht. Ein besonders starker Anstieg war in Rheinland-Pfalz (36%), Nordrhein-Westfalen (35%) und dem Saarland (34%) zu verzeichnen [1].
Hohe Dunkelziffer in Köln wahrscheinlich
SARS-CoV-2 scheint vor allem in der Karnevalshochburg Köln zu grassieren. Letzten Freitag meldete das RKI einen Wert von 375 Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen pro 100.000 EinwohnerInnen. Einem Medienbericht zufolge geht die Domstadt allerdings von einer hohen Dunkelziffer nicht gemeldeter Ansteckungen aus.
„Die Viruslast im Abwasser hatte bereits vor Karneval eine steigende Tendenz, dieser Trend hat sich in der Zeit des Straßenkarnevals und in der Woche danach fortgesetzt“, sagte eine Sprecherin der Stadt Köln gegenüber der „Rheinischen Post“ am Freitag [2]. Nach Einschätzungen des Gesundheitsamts sei die tatsächliche Inzidenz mittlerweile zehnfach so hoch wie der offiziell gemessene Wert, so die Stadtsprecherin.
Anzahl an Arztbesuchen und Klinikeinweisungen stabil
Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz lag am Freitag bei 118,9 gemeldeten neuen Fällen pro 100.000 EinwohnerInnen in sieben Tagen. Nach RKI-Daten reicht die Spanne von 55,1 in Sachsen bis 272,1 im Saarland. Trotz der bundesweiten Entwicklung blieb die Anzahl an Arztbesuchen und Klinikeinweisungen bislang stabil [1].
Ältere Menschen am meisten betroffen
Von schweren Covid-19-Verläufen und Todesfällen sind weiterhin am stärksten hochbetagte Menschen ab 80 Jahren betroffen. Abermals ist die Anzahl der ausbruchsassoziierten Fälle in Alten- und Pflegeeinrichtungen angestiegen, heißt es im RKI-Wochenbericht [1].
Keine Erhöhung der Krankheitsschwere
Die seit Mitte Juni 2022 dominierende Omikron-Variante BA.5 hat hierzulande fast alle anderen SARS-CoV-2-Varianten vollständig verdrängt. Ihr Gesamtanteil lag in
KW 07/2023 nur noch bei 37% (Vorwoche 50%). Der Anteil von XBB.1 einschließlich Sublinien stieg weiter an und lag ebenfalls bei 37%, der Anteil von BA.2 und Sublinien ist mit 21% stabil geblieben. Eine Erhöhung der Krankheitsschwere sei nicht zu beobachten gewesen, schreibt das RKI.