
Hintergrund
Die Autoren der Studie, welche im JAMA Network erschienen ist, betonen, dass in Italien ein großer Teil der COVID-19-Patienten (71,4% von 31845 bestätigten Fällen) Krankheitszeichen aufweisen, doch Informationen zu Symptomen fehlen, die auch nach der Genesung bestehen bleiben. Die Autoren machten es sich deshalb zum Ziel anhaltende Symptome bei Patienten, die nach der Genesung von COVID-19 aus dem Krankenhaus entlassen wurden zu erfassen.
Häufige COVID-19-Symptome seien:
- Husten
- Fieber
- Atemnot
- muskuloskelettale Symptome (Myalgie)
- Gelenkschmerzen
- Müdigkeit
- gastrointestinale Symptome
- Anosmie / Dysgeusie
Studie
In die Studie wurden 143 Personen eingeschlossen, die an COVID-19 erkrankt waren und aufgrund eines PCR-Tests wieder als genesen galten. Das Durchschnittsalter betrug 56,5 (SD, 14,6) Jahre (Bereich 19-84 Jahre), und 53 Patienten (37%) waren weiblich. Während des Krankenhausaufenthaltes hatten 72,7% der Teilnehmer Anzeichen einer interstitiellen Pneumonie. Die durchschnittliche Krankenhausaufenthaltsdauer betrug 13,5 (SD, 9,7) Tage. 21 Patienten (15%) erhielten eine nichtinvasive Beatmung und 7 Patienten (5%) mussten invasiv beatmet werden.
Ergebnisse
Der Zustand der Patienten wurde im Mittel 60,3 (SD, 13,6) Tage nach Auftreten der ersten COVID-19-Symptome bewertet. Zum Zeitpunkt der Bewertung waren nur 18 Patienten (12,6%) vollständig frei von COVID-19-bezogenen Symptomen, während 32% ein oder zwei Symptome und 55% drei oder mehr Symptome beklagten. Keiner der Patienten hatte jedoch Fieber oder Anzeichen einer akuten Erkrankung. 44,1% der Patienten berichteten über eine Verschlechterung der Lebensqualität und ein großer Anteil litt immer noch an:
- Müdigkeit (53,1%)
- Atemnot (43,4%)
- Gelenkschmerzen (27,3%)
- Brustschmerzen (21,7%)
Insgesamt ergab die Studie, dass 87,4% der Patienten, die als COVID-19 genesen galten, von einer Persistenz von mindestens einem Symptom berichteten, insbesondere von Müdigkeit und Atemnot.
Limitation
Zu den Einschränkungen der Studie zählen das Fehlen von Informationen zur Symptomanamnese vor der COVID-19-Erkrankung und das Fehlen von Details zur Schwere der Symptome. Darüber hinaus handelt es sich um eine Single-Center-Studie mit einer relativ geringen Anzahl von Patienten und fehlender Kontrollgruppe (Patienten, die aus anderen Gründen entlassen wurden).
Weiterhin können auch Patienten mit ambulant erworbener Lungenentzündung an persistierenden Symptomen leiden, was darauf hindeutet, dass die Befunde möglicherweise nicht ausschließlich für COVID-19 gelten.