
Wie die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft in Ihrer Drug Safety Mail vom 10. Oktober 2014 mitteilt, wurden zwei Fälle von schwerer Hyperphosphatämie im Zusammenhang mit der Applikation phosphathaltiger Klistiere bei Säuglingen gemeldet.
Diese aktuellen Meldungen bestätigen das Risiko schwerer Hyperphosphatämien nach Anwendung von phosphathaltigen Klistieren bei kleinen Kindern.
Bei Säuglingen und Kleinkindern dürfen phosphathaltige Klistiere deshalb auch nicht eingesetzt werden. Ein entsprechender Hinweis findet sich in den Gebrauchsinformationen. Liegen anatomische Veränderungen vor, kann es nämlich sein, dass die Präparate länger im Darm verbleiben. Dabei kann es zu einer vermehrten Resorption von Natrium und Phosphaten mit potenziell lebensbedrohlichen Konsequenzen kommen. Die berichteten Fälle weisen darauf hin, dass trotz der Anwendungsbeschränkungen phosphathaltige Klistiere bei kleinen Kindern eingesetzt werden (wahrscheinlich aus Unkenntnis der Risiken).
Für Säuglinge und Kleinkinder zugelassene Alternativen sind je nach Indikation
- glycerolhaltige Zäpfchen
- Rektallösungen mit Natriumcitrat und Sorbitol