MedSafetyWeek: Sicherheit der Arzneimittel verbessern & Nebenwirkungen melden

Anlässlich der MedSafetyWeek fordern das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) auf, Verdachtsfälle von Nebenwirkungen von Medikamenten zu melden.

Arzneimitteltherapiesicherheit

Die Kampagne findet anlässlich der „MedSafetyWeek“ statt. Ihre Botschaft lautet: Es kommt auf jede einzelne Meldung an, um die Sicherheit von Arzneimitteln zu erhöhen.
Alle, die Arzneimittel einnehmen, deren Angehörige sowie medizinisches Fachpersonal sollen sensibilisiert werden, wie wichtig die behördliche Erfassung von vermuteten Nebenwirkungen ist. In Deutschland nehmen diese Meldungen das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) sowie das Paul-Ehrlich-Institut (PEI), Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, entgegen.

MedSafetyWeek findet zum fünften Mal statt

Die Kampagne findet bereits zum fünften Mal in Folge statt. Insgesamt nehmen weltweit 75 Arzneimittelbehörden teil. Es sind Staaten aller Kontinente vertreten. Internationale Institutionen aus Politik und Gesundheitswesen unterstützen die Kampagne, darunter die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Europäische Kommission, die International Coalition of Medicines Regulatory Authorities (ICMRA) sowie die Europäische Arzneimittelagentur (European Medicines Agency, EMA).

Patienten und Fachpersonal sind aufgefordert Nebenwirkungen zu melden

Jeder, der Verdachtsfälle von Arzneimittelnebenwirkungen meldet, trägt dazu bei, Arzneimittel noch sicherer zu machen. Er hilft damit anderen Patientinnen und Patienten. Viele Betroffene oder deren Angehörige schreiben beobachtete Reaktionen nach der Einnahme eines Medikaments häufig der Grunderkrankung zu. Dadurch bleiben viele Verdachtsfälle auf Nebenwirkungen unerkannt. Auch in diesen Fällen sollten Betroffene die behandelnde Ärztin bzw. den behandelnden Arzt informieren.

Wichtig: Arzneimittelrisiken sind nur dann schnell zu identifizieren, wenn sie die Verdachtsfälle an die Behörden melden.

Hinweis für Patienten zur Meldung von Nebenwirkungen

  1. Die Meldung der Nebenwirkung ersetzt keinen Arztbesuch. Nur die behandelnde Ärztin bzw. der behandelnde Arzt kann und darf beurteilen, ob beispielsweise eine Dosisreduktion oder gar ein Absetzen des verdächtigten Medikaments notwendig und medizinisch sinnvoll ist.
  2. Die medizinische Beurteilung des Falles durch eine Ärztin oder einen Arzt, der den Patienten/die Patientin und die medizinischen Hintergründe gut kennt, stellt eine wichtige Informationsquelle dar. Vorhandene Arztbriefe oder Krankenhausberichte sollen der Meldung grundsätzlich beigefügt werden.

Meldeportal www.nebenwirkungen.bund.de

BfArM und Paul-Ehrlich-Institut sind auf möglichst umfassende Daten aus der Praxis angewiesen. Durch die Meldungen können sie mögliche Risikosignale, beispielsweise für bisher unbekannte Nebenwirkungen, bei einem Arzneimittel identifizieren. Unter www.nebenwirkungen.bund.de steht dazu ein modernes und barrierefreies Meldeportal bereit. Über diesen Weg erreichen die angezeigten Verdachtsfälle schnell, direkt und sicher die Expertinnen und Experten für Arzneimittelsicherheit.

Die Meldungen gelangen außerdem in die zentrale Europäische Datenbank gemeldeter Verdachtsfälle von Arzneimittelnebenwirkungen. Mit dieser Datenbank steht ein umfangreicher Datenpool zur Verfügung, der es erlaubt, Arzneimittelrisiken EU-weit zu überwachen.

"Jede einzelne Meldung ist wichtig, damit wir aus der breiten Anwendung eines Arzneimittels Risikosignale früh ermitteln und bei Bedarf wirkungsvolle Maßnahmen für den Patientenschutz treffen können", betont Prof. Karl Broich, Präsident des BfArM. "Patientinnen und Patienten sollten Verdachtsfälle von Nebenwirkungen daher unmittelbar an BfArM und PEI melden – am einfachsten über unser gemeinsames Online-Portal. Nur so ist gewährleistet, dass uns diese Meldungen ohne Umwege erreichen und schnellstmöglich in die behördliche Risikoüberwachung einfließen."

"Um Arzneimittel für Patientinnen und Patienten noch sicherer zu machen, kommt es auf jede Verdachtsfallmeldung an. Menschen sind verschieden – und reagieren daher auch unterschiedlich auf Arzneimittel", erläutert Prof. Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts. "Das Erfassen großer Datenmengen ist eine Voraussetzung, um das Nutzen-Risiko-Profil präziser einzuschätzen und Signale zu erkennen. Dies ist auch besonders wichtig bei Impfstoffen, die sehr viele Menschen erhalten – so wie voraussichtlich die Impfstoffe gegen COVID-19 - und bei biomedizinischen Arzneimitteln für die Therapie."

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