Moderna-Impfstoff in USA kurz vor Zulassung

In den USA steht die Notfallzulassung eines zweiten Corona-Impfstoffs kurz bevor. Ein FDA-Expertengremium wird hierzu heute beraten. Es handelt sich um den mRNA-Impfstoff mRNA-1273 des US-Herstellers Moderna.

Moderna Corona Impfung

Die FDA hat deshalb die ihr vorliegenden Daten des Corona-Impfstoffs mRNA-1273 zusammengefasst und veröffentlicht. Demnach führen zwei Impfdosen zu einer Wirksamkeit von 94,1 Prozent. Die New York Times und die Washington Post berichteten, dass die Notfallgenehmigung des Impfstoffs aufgrund dieser Daten am Freitag wahrscheinlich sei.

Bei Zulassung könnten die ersten Impfungen mit Modernas Vakzine dann schon Anfang nächster Woche in den USA erfolgen. Nach Angaben von Zeit Online hatte ein Regierungsbeamter am Montag erklärt, dass bereits sechs Millionen Dosen des Impfstoffs auf dem Weg zu knapp 3.300 Impfzentren in den USA seien. Die EU-Kommission hat einen Vertrag über 160 Millionen Dosen mit dem US-Hersteller Moderna geschlossen.

Moderna hatte im November als erstes Unternehmen die Zulassung für einen Corona-Impfstoff in der EU beantragt.

Unterschied zu BioNTechs Impfstoff

Die Impfstoffe mRNA-1273 und BNT162b2 enthalten beide in Lipidnanopartikeln verpackte mRNA, die für Abschnitte des Spike-Proteins von SARS-CoV-2 codieren. Die Schutzwirkung scheint bei beiden Vakzinen ähnlich zu sein (95,0% für BNT162b2 und 94,1% für mRNA-1273). Auch im hohen Alter scheinen beide eine gute Schutzwirkung zu erreichen.

Unterschiede bestehen in der Impfstoffmenge, sowie in der Zeit zwischen den beiden Impfungen. Während bei mRNA-1273 von Moderna 100 µg im Intervall von einem Monat eingesetzt werden, sind es bei BNT162b2 von Biontech/Pfizer 30 µg im Abstand von 21 Tagen. Auch bei der Lagerung gibt es signifikante Unterschiede, die für die Praxis sehr relevant sein können: mRNA-1273 muss bei -12 bis -25°C gelagert werden, während es für die Lagerung von BNT162b2 Temperaturen von -60 bis -80°C bedarf.

Hinsichtlich der Nebenwirkungen kam es bei Modernas Impfstoff häufiger zu Schmerzen an der Injektionsstelle (91,6%). Für BioNTechs Impfstoff wurde diese Nebenwirkung im Vergleich mit 84,1% angegeben. Weiterhin kam es bei Applikation von mRNA-1273 zu Müdigkeit (68,5%), Kopfschmerzen (63,0%), Muskelschmerzen (59,6%), Gelenkschmerzen (44,8%) und Schüttelfrost (43,4%). Bei BNT162b2 zu Müdigkeit (62,9%), Kopfschmerzen (55,1%), Muskelschmerzen (38,3%) und Schüttelfrost (31,9%). Schwerwiegende Nebenwirkungen waren bei beiden Vakzinen selten und traten nicht häufiger als unter Placebo auf.

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