Nuvaxovid von Novavax wird zum Ladenhüter

Der erhoffte Ansturm auf Nuvaxovid blieb bislang aus. Der Impfstoff von Novavax überzeugt nur wenige Nichtgeimpfte, sich doch noch gegen COVID-19 impfen zu lassen. Seit dem 25. Februar 2022 wurde der Impfstoff 33.821 Mal erstverimpft, die zweite Dosis erhielten 4.461 Menschen.

Ladenhüter

Viele Politiker setzten auf Nuvaxovid NVX-CoV2373. Die Vakzine gilt als Alternative für diejenigen, die den Vektor- und mRNA-Vakzinen skeptisch gegenüberstehen. Der proteinbasierte Impfstoff von Novavax brachte jedoch nicht die erhoffte Steigerung der Impfquote. Die Nachfrage ist gering, der Impfstoff avanciert zum Ladenhüter. Denn auch hier gibt es große Vorbehalte unter der Impfgegnern. „Nicht ausreichend erforscht“, „bedenkliche Sicherheitslücken“, „gefährliche Fremdproteine“ und „hochtoxische Wirkverstärker“ gehören zu den Argumenten, die gegen eine Impfung mit Nuvaxovid sprechen sollen.

Nuvaxovid wird zum Ladenhüter

Der am 20. Dezember 2021 in Europa zugelassene COVID-19-Impfstoff Nuvaxovid wird seit dem 25. Februar 2022 deutschlandweit verimpft. In den meisten Bundesländern war er zunächst nur Beschäftigten im Gesundheitswesen vorbehalten. Mitarbeiter, die die bisher verfügbaren Vakzine gegen SARS-CoV-2 ablehnten, sollten mit dem proteinbasierten Impfstoff eine Alternative bekommen, um trotz der ab Mitte März geltenden Impfpflicht in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen weiterhin arbeiten zu können. Die Resonanz fiel allerdings verhalten aus, die Skepsis ist groß. Das belegen auch die verabreichten Impfungen. Von den bundesweit gelieferten 1,4 Millionen Nuvaxovid-Dosen erhielten bis Ende der Woche lediglich 33.821 Personen eine Erst- und 4.461 die Zweitimpfung (Datenstand: 11.03.22, 08:00 Uhr).

Fake-News torpedieren Impfkampagne

Bundesgesundheitsminister Lauterbach führt die geringe Nachfrage nach dem Corona-Impfstoff von Novavax vor allem auf gezielte Desinformation in den sozialen Medien zurück. Die Impfkampagne wurde schon während der Beschaffung der Vakzine durch Fake-News torpediert, so Lauterbach im ZDF-Morgenmagazin vom 09. März 2022. Er hofft aber, dass die Nachfrage noch anzieht und Nuvaxovid besser angenommen wird, wenn der Impfstoff für alle erhältlich ist und durch Haus- und Fachärzte angeboten wird. Der Proteinimpfstoff kann für die Kalenderwoche 12 in den Apotheken bestellt werden.

Darum wird Nuvaxovid abgelehnt

Noch immer misstrauen viele Menschen den verfügbaren COVID-19-Impfstoffen und lehnen eine Corona-Impfung ab. Bei den mRNA-Vakzinen waren es insbesondere die Angst vor genetischer Manipulation und die Sorge vor vermeintlichen Langzeitfolgen. „Zu unerforscht“, „zu neuartig“, „zu unsicher“ war vielfach bei den Impfaufklärungen zu hören. Ähnliche Verunsicherungen gibt es jetzt bei Nuvaxovid. Vermeintliche Argumente, die für Impfskeptiker gegen den proteinbasierten Impfstoff sprechen, gibt es genug. Neben „bedenklichen Sicherheitslücken“ über „gefährliche Fremdproteine“ bis zum „giftigen Wirkverstärker“ ist alles dabei. Im Fokus steht vor allem das bei Novavax verwendete Matrix-M-Adjuvans auf Saponin-Basis. Der Wirkverstärker soll „hochtoxisch für Muskel- und Nervenzellen“ sein und „stark blutverdünnend“ wirken. Militante Impfgegner sind kaum zugänglich für rationale und wissenschaftliche Argumente. Menschen, die sich partout nicht gegen COVID-19 impfen lassen wollen, werden vermutlich immer Gründe gegen eine Impfung finden und sind mit keinem Impfstoff zu überzeugen.

Autor:
Stand:
14.03.2022
Quelle:
  1. Bundesministerium für Gesundheit (BMG), Impfdashboard; Stand 12. März 2022, 09:00 Uhr
  2. Robert Koch-Institut, Impfquotenmonitoring; Stand 11. März 2022, 08:00 Uhr
  3. ZDF-Morgenmagazin, Sendung vom 09. März 2022
  4. Eigene Erfahrungen im Rahmen der Impfaufklärung
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