Am Donnerstag wurden vorläufige Ergebnisse durch eine Pressemitteilung von recoverytrial.net veröffentlicht. Diese zeigten, dass Tocilizumab, das Mortalitätsrisiko bei hospitalisierten Patienten mit schwerem COVID-19 verringerte, die Zeit bis zur Entlassung aus dem Krankenhaus verkürzte und die Notwendigkeit einer mechanischen Beatmung reduzierte.
Über die Studie
Insgesamt 2022 Patienten erhielten nach dem Zufallsprinzip Tocilizumab und wurden mit 2094 Patienten verglichen, die nach dem Zufallsprinzip den Versorgungsstandard erhielten. 82 Prozent der Patienten nahmen ein systemisches Steroid wie Dexamethason ein.
Ergebnisse
Nach Angaben der Pressemitteilung reduzierte die Behandlung mit Tocilizumab die Mortalität signifikant: Innerhalb von 28 Tagen verstarben 596 (29%) der Patienten in der Tocilizumab-Gruppe, verglichen mit 694 (33%) Patienten unter der Standardbehandlung (RR 0,86; [95% Konfidenzintervall [CI ] 0,77 bis 0,96]; p=0,007), was einer absoluten Differenz von 4% entspricht.
Die Effekte wurden in allen Patientenuntergruppen beobachtet, einschließlich derjenigen, die Sauerstoff über eine einfache Gesichtsmaske benötigen, bis hin zu denen, die auf eine mechanische Beatmung auf einer Intensivstation angewiesen waren.
Bei Patienten, die zu Beginn der Studie keine invasive mechanische Beatmung erhielten, verringerte Tocilizumab die Wahrscheinlichkeit eines Fortschreitens zur invasiven mechanischen Beatmung oder zum Tod signifikant von 38% auf 33% (Risikoverhältnis 0,85, [95% CI 0,78 bis 0,93) ], p=0,0005).
Aussicht
Im Juni 2020 ergab die RECOVERY-Studie, dass Dexamethason die Mortalität von Patienten mit schwerem COVID-19 reduziert. So wurde das Steroid schnell Teil des COVID-19-Behandlungsstandards. Die Vorteile von Tocilizumab wurden nach Angaben der Meldung zusätzlich zu denen von Steroiden gesehen. Die Daten legen nahe, dass die Behandlung mit der Kombination eines systemischen Kortikosteroids (wie Dexamethason) plus Tocilizumab die Mortalität bei COVID-19-Patienten, die einfachen Sauerstoff benötigen, um etwa ein Drittel und bei Patienten, die eine invasive mechanische Beatmung brauchen, um fast die Hälfte verringert.
Die vorläufigen Ergebnisse sollen in Kürze über medRxiv zur Verfügung gestellt und einem von Experten begutachteten medizinischen Journal vorgelegt werden.
