
Es liegen zahlreiche Verdachtsmeldungen eines Herpes zoster (HZ) sowie von bullösen Hautreaktionen in engem zeitlichen Zusammenhang mit einer Shingrix®-Impfung vor (siehe auch Meldung vom 28.08.2019).
In einer vom Paul-Ehrlich-Institut (PEI) initiierten Beobachtungsstudie soll geklärt werden, ob es sich um eine Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus (VZV) als potenzielle Nebenwirkung handelt.
Die Studie läuft seit dem 15. April 2020. Ein positives Votum der Ethikkommission liegt vor.
Aufruf an Ärzte
- Ärzte werden gebeten, das PEI zu kontaktieren, wenn Patienten einen Herpes zoster oder bullöse Hautveränderungen in engem zeitlichen Abstand nach Shingrix®-Impfung entwickeln.
- Bei Patienten mit Herpes zoster / bullösen Hautveränderungen nach der Impfung sollen möglichst Proben vom Bläscheninhalt genommen werden, die im Konsiliarlabor für VZV- und Herpes-Simplex-Virus(HSV)-Infektionen untersucht werden.
- Die Kosten für die virologische und diagnostische Abklärung im Konsiliarlabor sowie den Probenversand übernimmt das PEI.
Aufruf an Apotheker
- ApothekerInnen werden von der AMK gebeten, Patienten bei Verdacht auf bullöse Hautreaktionen im Zusammenhang mit einer Shingrix®-Impfung, über die Beobachtungsstudie zu informieren und zur Teilnahme an den Arzt zu verweisen.
Nukleinsäurenachweis im Labor
Es wird auf das Vorhandensein von Varizella-Zoster-Virus (VZV) und gegebenenfalls Herpes-Simplex-Virus (HSV) in den noch frischen Bläschen geprüft, der Nukleinsäurenachweis für VZV und HSV erfolgt im Labor aus dem Bläscheninhalt sowie gegebenenfalls eine VZV-Typisierung.
Shingrix® steht seit Mai 2018 als Impfstoff zur Vorbeugung von Herpes zoster und postherpetischer Neuralgie bei Personen ab 50 Jahren zur Verfügung.
Weiterführende Informationen
Für weiterführende Informationen wenden Sie sich bitte an
Paul-Ehrlich-Institut
Referat Pharmakovigilanz S1
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