
Was ist Niwinas und wie wird es eingesetzt?
Niwinas (InfectoPharm Arzneimittel u. Consilium GmbH) enthält pro ml Lösung zum Einnehmen 360 µg Desmopressin, entsprechend 400 µg Desmopressinacetat. Die Lösung ist ist indiziert zur Behandlung des Diabetes insipidus centralis und zur Behandlung der primären Enuresis nocturna bei Patienten (über 5 Jahren) mit normaler Fähigkeit, Urin zu konzentrieren.
Gemäß der Leitlinie „Enuresis und nicht-organische (funktionelle) Harninkontinenz bei Kindern und Jugendlichen“ kann das Arzneimittel alternativ zur apparativen Verhaltenstherapie angeboten werden. Es soll dann eingesetzt werden, die Voraussetzungen für eine apparative Verhaltenstherapie nicht erfüllt sind oder eine korrekt durchgeführte apparative Verhaltenstherapie nicht erfolgreich war.
Als Anfangsdosis erhalten Patienten ab 5 Jahre 0,5–1 ml vor dem Schlafengehen ein. Im Unterschied zu den oralen festen Darreichungsformen von Desmopressin kann die flüssige Darreichungsform ohne zusätzliche Flüssigkeit eingenommen werden. Die Behandlungsdauer beträgt bis zu 3 Monate, danach sollte die Einnahme schrittweise reduziert werden.
Wirkweise von Desmopressin
Desmopressin ist ein synthetisches Analogon zum natürlichen, humanen L-Arginin-Vasopressin. Es unterscheidet sich von diesem formal dadurch, dass die Aminogruppe des Cysteins in Position 1 entfernt und das L-Arginin durch das stereoisomere D-Arginin ausgetauscht ist. Diese chemische Veränderung führt dazu, dass die vasopressorische Wirkung des Moleküls weitgehend verloren, während die antidiuretische Wirkung um ein Vielfaches gesteigert und prolongiert wird.
Nebenwirkungen von Niwinas
Die häufigsten Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen und Magen-Darm-Erkrankungen.Sehr selten kommt es zu Hyponatriämie und allergischen Reaktionen
Gegenanzeigen
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile
- psychogene oder habituelle Polydipsie
- bestehende oder Verdacht auf Herzinsuffizienz
- Hyponatriämie oder eine Prädisposition zur Hyponatriämie
- gleichzeitige Behandlung mit Diuretika
- mäßige bis schwere Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 50 ml/min)
- unkontrollierter Bluthochdruck
- SIADH (Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion)
Weitere Details entnehmen Sie bitte der beigefügten Fachinformation.