Psychotherapie: flexibler dank digitaler Couch

Ein Mangel an Psychotherapieplätzen und die teils durch die psychische Erkrankung selbst bestehenden Hürden, können zum Hindernis auf dem Weg zur psychotherapeutischen Behandlung werden. Digitale Lösungen können helfen.

Videosprechstunde

In Deutschland sind pro Jahr fast 18 Millionen Menschen von psychischen Erkrankungen betroffen. Die COVID-19-Pandemie hat zu einer weiteren Zunahme von Depressionen und anderen psychischen Leiden geführt. Auch bei Kindern und Jugendlichen ist es zu einer Zunahme von Angststörungen und Depressionen im Zuge der Pandemie gekommen.

Zunahme telemedizinischer Angebote

Dem wachsenden Bedarf an psychotherapeutischen Behandlungen steht ein zu geringes Therapieangebot gegenüber. Patienten müssen meist mehrere Monate auf einen Therapieplatz warten. Ein solcher Engpass besteht nicht nur in der Psychologie und Psychiatrie. Um Versorgungsengpässen und den bestehenden Herausforderungen der Pandemie im Sinne des Infektionsschutzes zu begegnen, werden zunehmend telemedizinische Behandlungen durchgeführt. Dies kann beispielsweise in der Dermatologie und in der Diabetologie genutzt werden.

Psychotherapie per Videosprechstunde gesetzlich möglich

Das Unternehmen samedi steht für digitale Lösungen im Gesundheitswesen und informiert in einer Pressemeldung über die digitale Psychotherapie [1].  Die Psychotherapie per Videosprechstunde ist durch Anpassungen auf gesundheitspolitischer Ebene möglich geworden und wurde angepasst. So wurde die 20-Prozent-Obergrenze für Videotherapie-Behandlungsfälle aufgehoben, ebenso die Begrenzung der Leistungsmenge von 20 Prozent. Darüber hinaus wurde das Genehmigungsverfahren vereinfacht.

Bereitschaft Betroffener für digitale Therapiesitzung

Die Bereitschaft für digitale Lösungen nimmt zu. Laut einer Studie von samedi, welche das Unternehmen in der Pressemeldung zitiert, können sich 69% der Befragten eine Videosprechstunde im Gesundheitskontext vorstellen. Die digitale Therapiesitzung hilft auch dabei, zeitliche und wirtschaftliche Ressourcen einzusparen und ermöglicht mehr Flexibilität. Darüber hinaus leiden Menschen mit psychischen Erkrankungen mitunter an Symptomen wie Antriebslosigkeit und Angstzuständen. In solchen Situationen kann das Verlassen der eigenen vier Wände und die Fahrt zur Therapiesitzung bereits eine Hürde darstellen, die so in der Videosprechstunde nicht besteht.

Gefahr der Stigmatisierung scheidet aus

Das Forschungsprojekt PROVIDE des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zur psychologischen Videosprechstunde zeigte auch, dass die Therapie auf der „eigenen Couch“ als diskreter empfunden wurde. Da Menschen mit psychischen Erkrankungen nicht selten Angst vor einer Stigmatisierung haben, ist dies ein wichtiger Punkt. Auch ältere Menschen und Personen aus bildungsferneren Schichten nahmen das Angebot zur psychologischen Videosprechstunde wahr und empfanden es als gut, wie die Studie zeigen konnte.

Sensible Gesundheitsdaten gut geschützt

Die im Kontext einer digitalen Therapiesitzung besprochenen Themen stellen hochsensible Daten dar und müssen entsprechend geschützt werden. Das Unternehmen samedi betont in seiner Pressemeldung, das die über samedi angebotenen digitalen Lösungen den Vorgaben der DSGVO entsprechen und TÜV-zertifiziert sind. Somit bleibt auch die ärztliche Schweigepflicht gewahrt. Eine patentierte Verschlüsselungstechnologie ermöglicht eine sichere Ende-zu-Ende-verschlüsselte Datenübertragung. „Die integrierte Videosprechstunde ist ebenfalls zertifiziert und durch die KBV anerkannt“, heißt es in der Meldung.

Fazit

Der Abbau gesetzlicher Hürden ermöglicht die digitale Psychotherapie. Sie verkürzt Wartezeiten auf einen Therapieplatz und bietet standortunabhängig Hilfe an. Durch das diskrete Setting kann die digitale Psychotherapie auch dabei helfen, die Hemmschwelle Betroffener zu senken.

Quelle:

Samedi, Pressemeldung

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