
Die Erkenntnis, dass die intestinale Resorption von Wasser mit Hilfe eines Na+-Glucose-gekoppelten Transportmechanismus von statten geht, der mit oral verabreichten Na+-Glucose-haltigen Lösungen positiv beeinflusst werden kann, war der entscheidende therapeutische Durchbruch in der Behandlung von Durchfällen.
Die ideale Zusammensetzung oraler Rehydratationslösungen aus äquimolaren Na+- und Glucosekonzentrationen sichert einen optimalen Na+-Kotransport. Darüber hinaus soll ein adäquater Ersatz von Kalium, Chlorid und Bicarbonat gewährleistet sein.
Entsprechend den Empfehlungen der WHO enthalten geeignete Lösungen neben Natrium-, Kalium-, Chlorid- und Citrat-Ionen auch Glucose. Glucose ist nicht nur Energiespender, sondern es stimuliert auch den Na+-Glucose-Cotransporter, wodurch die Resorption von Na+-Ionen und damit auch die Resorption von Wasser aus dem Darmlumen erhöht wird. Kalium-Ionen gleichen Durchfall-bedingte Kaliumverluste aus und die schwach basischen Citrat-Ionen sollen eine metabolische Azidose verhindern.
Fertigpulver zur Herstellung einer Lösung
- Aus den in der Apotheke erhältlichen Fertigpulvern (Elotrans, Oralpädon 240) lassen sich durch Wasserzugabe schnell und einfach entsprechende Lösungen herstellen.
- Erwachsene und Schulkinder erhalten in den ersten 4 Stunden stündlich max. 10-20 ml/kg Körpergewicht und nicht mehr als 2 Liter innerhalb von 24 Stunden.
- Kleinkinder und Säuglinge sollen stündlich max. 20 ml/kg Körpergewicht erhalten. Die Tagesmaximalmenge beträgt hier 500 ml/24h.
- Die Einnahme von Elektrolytlösungen sollte unmittelbar nach den Stuhlgängen erfolgen.
- Die Grenzen der Selbstmedikation liegen für Säuglinge und Kleinkinder bei 24 Stunden, für Erwachsene bei 36 Stunden.