
Durch eine Hemmung der Squalenepoxidase resultiert nicht nur ein Ergosterolmangel sondern auch eine Akkumulation von Squalen, was ab einer gewissen Konzentration für Dermatophyten und Schimmelpilze fungizid wirkt. Zweiteres bewirkt bei Dermatophyten eine fungizide Wirkung.
Da Tinea pedis eine durch Dermatophyten ausgelöste Mykose darstellt, besitzen die Allylamine hierbei einen Vorteil gegenüber den Azolen, sind diesen aber bei der Wirksamkeit gegen Hefepilze unterlegen [2].
Was ist zu beachten?
- Naftifin (z.B. Exoderil): 1-mal täglich (abends) für einen Zeitraum von 2-4 Wochen anwenden
- Terbinafin (z.B. Lamisil Creme, Fungizid Ratiopharm Extra 10mg/g Creme): 1-2-mal täglich für einen Zeitraum von einer Woche anwenden
- Als Besonderheit steht eine 1%ige filmbildende Terbinafinlösung (Lamisil® once) zur Verfügung. Nach gründlichem Waschen und Abtrocknen der Füße sollte die Lösung sowohl auf die erkrankten als auch die gesunden Hautstellen aufgetragen werden und für 1-2 Minuten einwirken. Danach dürfen die Füße für 24 Stunden nicht gewaschen werden. Es bildet sich ein dünner Film auf der Haut, der einen Konzentrationsgradienten erzeugt. Dieser gewährleistet eine kontinuierliche Abgabe von Terbinafin über mehrere Tage.
- Eine Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
Studienlage
Nach den Analysen des Cochrane Reviews [6] ist Terbinafin das wirksamste topische Antimykotikum.Gleichermaßen weist die S1-Leitlinie Tinea der freien Haut insbesondere auf Darreichungsformen mit dem Wirkstoff Terbinafin hin. In einer randomisierten, doppelblinden Studie konnte gezeigt werden, dass eine Behandlung mit einer 1%igen Terbinafin-Creme über sieben Tage und eine Applikationshäufigkeit von 1-mal täglich ausreicht, um eine Tinea pedis interdigitalis sicher zu heilen [3].
Terbinafin weist in höheren Konzentrationen auch gegen ruhende Pilzelemente fungizide Effekte auf. Folglich ist eine Behandlung 3-4 Wochen über die klinische Heilung hinaus nicht erforderlich [1]. Dieser Effekt wird auch von einer 1%-igen filmbildenden Terbinafinlösung (Lamisil once) genutzt. In einer randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie konnte eine Heilungsrate nach 6 Wochen von 65%, im Vergleich zu 17% bei Placebo, erreicht werden [4]. Bestätigend dazu wurde in einer Metaanalyse die Wirksamkeit und Verträglichkeit von topisch angewendetem Terbinafin gezeigt, im Speziellen bei der Einzelanwendung mit 1%iger filmbildender Terbinafinlösung [5].
Zusammenfassend ist die Evidenzlage von den Allylaminen als positiv zu bewerten, insbesondere von Terbinafin. Ein klar belegter Vorteil von Terbinafin liegt in der Behandlungsdauer, diese ist im Vergleich zu den anderen topischen Antimykotika verkürzt und erfordert keine Anwendung über die klinische Heilung hinaus.