
Phytotherapeutika haben bei akuter Rhinitis einen hohen Stellenwert und eine breite Verwendung. Im Bereich der Selbstmedikation finden Anwendung:
- Patentierter Extrakt aus Ampfer, gelbem Enzian, Holunder, Eisenkraut, Schlüsselblume (BNO 1016, Sinupret)
- Eukalyptus-Extrakte
- Pelargonium-Extrakte
Patentierter Extrakt aus Ampfer, gelbem Enzian, Holunder, Eisenkraut, Schlüsselblume
Der Gesamtextrakt weist eine sekretolytische und antivirale Aktivität auf und wirkt stimulierend auf die mukoziliäre Clearance, was zu einem schnelleren Abtransport von Schleim führt. Diese Erkenntnisse wurden durch experimentelle Studien von Sinupret erlangt [5,6]. Den enthaltenen Bioflavonoiden wird eine wirksamkeitsmitbestimmende Wirkung zugeschrieben.
In der S2k Leitlinie wird insbesondere das höher dosierte Präparat (Sinupret extract) mit 480 mg empfohlen.
Sinupret extrakt ist für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren zugelassen. Für Kinder unter 12 Jahren stehen Sinupret überzogene Tabletten, Sinupret Tropfen oder ein Sinupret Saft zur Verfügung. Sinupret extrakt sollte während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden, nach einer ärztlichen Nutzen-Risiko-Abwägung kann eine Anwendung von Sinupret oder Sinupret forte erfolgen.
Eukalyptus-Extrakte
Die Eukalyptus-Extrakte (Myrtol z.B. Gelomyrtol, Cineol z.B. Soledum) wirken stimulierend auf die mukoziliäre Clearance, dies führt zu einem schnelleren Abtransport von Schleim. Zudem weisen die Zubereitungen eine geringe antiinflammatorische Wirkung auf [8-10].
Die in Gelomyrtol enthaltenen Terpen-Gemische werden mittels Destillation aus rektifizierten ätherischen Ölen von Eukalyptus, Süßorange, Myrte und Zitrone hergestellt [7]. Die Anwendung von Gelomyrtol und Soledum kann für Erwachsene und Kinder ab 2 Jahren erfolgen. Die Einnahme sollte 30 Minuten vor einer Mahlzeit mit kalter Flüssigkeit erfolgen. Eine Anwendung in der Schwangerschaft oder Stillzeit sollte nur nach Rücksprache mit dem behandelndem Arzt erfolgen.
Pelargonium-sidoides-Extrakt
Die enthaltenen Gerbstoffe des Pelargonium-sidoides-Extrakts (Umckaloabo) sollen eine antibakterielle, antivirale und immunstimulierende Wirkung besitzen. In der Selbstmedikation sollte eine Anwendung nicht länger als drei Wochen und bei Kindern unter sechs Jahren nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. Mögliche Nebenwirkungen können allergische Reaktionen und gastrointestinale Beschwerden sein. Während der Schwangerschaft sollte eine Einnahme nur nach ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung und während der Stillzeit aus Sicherheitsgründen gar nicht erfolgen.