
Eine weitere Methode, Warzen loszuwerden, ist das Verätzen. Ätzmittel eignen sich besonders bei vulgären Warzen. Sie zerstören das Warzengewebe durch Einwirken einer starken Säure.
Dazu wird das Warzengewebe mit einem geeigneten Ätzmittel einmal in der Woche behandelt. Zur Verfügung stehen Lösungen mit Ameisensäure (z. B. EndWarts classic Lösung) oder Monochloressigsäure (z. B. Acetocaustin). Die Säuren werden mit einem Wattestäbchen oder Spatel möglichst punktgenau auf die Warze aufgebracht, danach muss der Lack antrocknen. Präparate in Stiftform (z. B. mit Trichloressigsäure als Gel in Wartner Stift oder mit Ameisensäure in EndWarts PEN) haben den Vorteil, dass ein besonders präzises Auftragen möglich ist [17-20].
Das Verätzen ist weniger arbeitsintensiv als die Keratolyse, da die Anwendung nur einmal in der Woche und nicht mehrmals täglich erfolgt. Die umliegende Haut ist vorm Auftragen mit Vaseline oder Zinksalbe zu schützen. Das weiß gewordene Warzengewebe muss regelmäßig mit einem Bimsstein oder einer Feile entfernt werden.
Was gibt es zu beachten?
Ätzmittel gelten als stärker wirksam als die salicylsäurehaltigen Keratolytika. Sie lösen Warzen zwar vermeintlich schneller auf, dafür steigt aber auch das Risiko für unerwünschte Nebenwirkungen. Die Mittel können die Haut stärker reizen als Salicylsäure oder Milchsäure. Die umliegende Haut kann sich röten und brennen [7].
Für Warzen im Gesicht, auf den Schleimhäuten, Genitalwarzen oder andere Hautveränderungen sind die Medizinprodukte nicht geeignet. Anwender sollten vor Gebrauch prüfen, für welche Körperstellen das ausgesuchte Produkt geeignet ist.
Studienlage
Aussagekräftige klinische Prüfungen, die die Wirkung von Ätzmitteln alleine oder im Vergleich zu anderen Therapien untersuchen, fehlen. Die Wirksamkeit ist somit schlechter belegt als die von Keratolytika.
Kinder
Einige Produkte sollen bei Kindern unter vier Jahren nur nach Rücksprache mit dem Haus- oder Kinderarzt angewendet werden (z. B. EndWarts classic Lösung, EndWarts PEN), bei anderen darf die Anwendung bei Kindern unter sechs Jahren nur durch den Arzt erfolgen (z. B. Acetocaustin) [17,18,20]
Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangere und Stillende sollten die Herstellerangaben beachten. Einige Medizinprodukte (z. B. EndWarts PEN) sind laut Herstellern für die Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit geeignet [20].