Die Vereisung fand ursprünglich mit flüssigem Stickstoff nur beim Arzt statt. Mittlerweile sind rezeptfreie Kryotherapeutika zur Eigenanwendung erhältlich. Medizinprodukte zur Vereisung von Warzen arbeiten überwiegend mit Dimethylether, meist im Gemisch mit Propan (z. B. Verrukill ratiopharm, Wartner, Scholl Warzenentferner Freeze). Auch ein Distickstoffmonoxid-enthaltenes Medizinprodukt steht mit EndWarts Freeze zur Selbstanwendung zur Verfügung.
Der Patient drückt je nach Warzenart und -lage den Applikator für einige Sekunden auf die Warze. Dabei wird eine Temperatur von bis zu - 80°C erreicht. Eine einmalige Anwendung kann ausreichen, an bestimmten Stellen wie unter der Fußsohle oder bei älteren oder großen Warzen können mehrere Behandlungen im Abstand von etwa zwei Wochen erforderlich sein. Mehr als drei Behandlungen dürfen Patienten allerdings nicht vornehmen.
Durch den Kältereiz kann sich unter der Warze eine Blase bilden, das darüberliegende Gewebe stirbt an. In den nächsten Tagen verschwindet das Warzengewebe allmählich oder fällt nach 10 bis 14 Tagen komplett ab. Unter der Warze hat sich in der Zwischenzeit neue gesunde Haut gebildet [7, 21-24].
Was gibt es zu beachten?
Die extreme Kälte kann einen kurzen stechenden Schmerz auslösen. Auch eine nachfolgende Rötung und Schwellung der Haut, selten Blasenbildung, gehören zu den bekannten Nebenwirkungen. Bei unsachgemäßem Gebrauch oder Nichtbeachten der Anwendungshinweise können die Produkte zu intensiv angewendet werden. Narben, Nervenschädigungen und/oder Gewebeschädigungen (Nekrosen) können die Folge sein. Für Diabetiker sind Vereisungssprays nicht geeignet, da bei ihnen das Gewebe verzögert verheilt. Auch Menschen, die am Raynaud-Syndrom leiden oder eine schlechte Durchblutung haben, sollten die Produkte nicht anwenden bzw. vorab ihren Arzt fragen [1, 7, 21-24].
Kinder
Für Kinder und Jugendliche ab vier Jahre können laut Angaben der Hersteller Vereisungssprays angewendet werden. Eltern sollten aber besonders vorsichtig sein und die Angaben des Herstellers genau befolgen [21-24].
Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangere und Stillende sollen die Vereisungsmittel gemäß den Angaben in den Gebrauchsinformationen nicht oder nur nach Rücksprache mit dem Arzt anwenden.
Studienlage
Die Studienlage ist dünn und die Wirksamkeit der Vereisungssprays zur Selbstbehandlung noch nicht ausreichend belegt. Die meisten Studien weisen nur den Erfolg der ärztlich durchgeführten Kältetherapien mit flüssigem Stickstoff nach.













