Arzneimittelversorgung Geflüchteter aus der Ukraine

Die AMK stellt Listen mit Informationen zu Arzneimitteln bereit, die in der Ukraine verwendet werden, um die Versorgung der Geflüchteten zu erleichtern.

Apothekerin berät älteren Mann

Geflüchtete aus der Ukraine erhalten eine ärztliche Versorgung in Arztpraxen oder Krankenhäusern nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG). Dazu zählt auch die Versorgung mit Arzneimitteln. Die Verordnungen werden auf sogenannten Behandlungsscheinen ausgestellt.

Eine Herausforderung hierbei ist nicht zuletzt die Sprachbarriere. Die falsche Übersetzung einer aus der Ukraine mitgebrachten Arzneimittelpackung kann dazu führen, dass kein geeignetes deutsches Fertigarzneimittel ausgewählt werden kann.

Arzneimittellisten für vereinfachte Versorgung

Um die Versorgung der geflüchteten Patienten sicherzustellen, wurden im Auftrag der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) Listen mit polnischen und russischen Arzneimitteln erstellt, da diese überwiegend in der Ukraine verwendet werden. Die Informationen zu Fertigarzneimittelnamen, Darreichungsform, Wirkstoffen und ATC-Code sollen Apotheken und Ärzten als Hilfestellung dienen, um die korrekte Arzneimitteltherapie für die ukrainischen Patienten auszuwählen.

Informationsmaterial zu COVID-19

Umfassendes Informationsmaterial zum Schutz vor dem Coronavirus, wie Merkblätter und Infografiken zur COVID-19-Impfungen, Corona-Tests und Hygienemaßnahmen in ukrainischer Sprache werden von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) kostenfrei zur Verfügung gestellt. Sie sollen Mitarbeiter des öffentlichen Gesundheitsdienstes und in Gemeinschaftseinrichtungen bei der Betreuung Geflüchteter unterstützen. Auch das Robert-Koch-Institut (RKI) hält Aufklärungs- und Anamnesebögen für Corona-Impfungen in verschiedenen Sprachen wie Ukrainisch bereit.

COVID-19-Impfung in Apotheken

In Hessen können Geflüchtete neben den Arztpraxen auch in entsprechenden Apotheken kostenfrei gegen das Coronavirus geimpft werden, wie der Hessische Apothekerverband (HAV) mitteilte. „Wer noch nicht vollständig geimpft ist, dem bieten die Apotheken vor Ort ohne langwierige Terminvereinbarung eine Corona-Impfung an“, so Holger Seyfarth, HAV-Vorsitzender. Dass viele Apotheken sich in den letzten Wochen auf die Impfungen vorbereiteten, um bei Bedarf kurzfristig impfen zu können, zahle sich jetzt aus.

Eine passende Apotheke kann über das Portal »Mein Apothekenmanager« gefunden werden. Seyfarth empfiehlt, sich telefonisch nach Impfterminen für Geflüchtete zu erkundigen, damit die Apotheken die nötigen Dokumente in der jeweiligen Fremdsprache vorbereiten können.

Hilfe für die Ukraine

Wichtige Anlaufstellen für schnelle Hilfe, die wir Ihnen hier gerne vorstellen möchten, sind Ärzte ohne Grenzen sowie Apotheker ohne Grenzen.

Autor:
Stand:
23.03.2022
Quelle:
  1. ABDA: Apotheken: Corona-Impfungen für Geflüchtete aus der Ukraine (16.03.2022)
  2. AMK: Bereitstellung von Listen mit russischen und polnischen Arzneimitteln zur erleichterten Auswahl der medikamentösen Therapie von geflüchteten Menschen aus der Ukraine (21.03.2022)
  3. BZgA: NEU: BZgA-Informationsmaterialien in ukrainischer Sprache zum Schutz vor dem Coronavirus (10.03.2022)
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