EMA spricht sich für Zulassung von Omikron-Impfstoffen aus

Die adaptierten Vakzine „Comirnaty Original/Omicron BA.1“ von BioNTech/Pfizer und „Spikevax Bivalent Original/Omicron BA.1“ von Moderna sind für Personen ab zwölf Jahren zur Auffrischung (Booster) gedacht.

Omikron-Impfstoff

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) hat die Zulassungsanträge von BioNTech/Pfizer und Moderna geprüft und die adaptierten COVID-19-Impfstoffe „Comirnaty Original/Omicron BA.1“ und „Spikevax Bivalent Original/Omicron BA.1“ zur Zulassung empfohlen. Die Vakzine sind für über 12-Jährige als Auffrischimpfung (Booster) indiziert. Nachdem die EU-Kommission der Entscheidung der EMA formell zugestimmt hat, können diese in der Europäischen Union verimpft werden. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) rechnet damit, in Deutschland bereits nächste Woche mit den Impfungen zu starten.

Breiterer Schutz durch bivalente Impfstoffe

Die bivalenten Impfstoffe sollen vor dem ursprünglichen Sars-CoV-2-Stamm sowie vor der Omikron-Sublinie BA.1 schützen. Hierzulande stellen beide Varianten keine Gefahr mehr dar. Die derzeit zirkulierenden Viren sind die Omikron-Sublinien BA.4 und BA.5. Angepasste Impfstoffe verbreitern jedoch den Schutz gegen verschiedene Varianten des Coronavirus. Der EMA zufolge wirken sie gegen die aktuell dominanten Omikron-Varianten besser als die nicht-adaptierten Impfstoffe.

Die Nebenwirkungen der angepassten Vakzine ähneln denen der Originalimpfstoffe, sind in der Regel leicht und nur von kurzer Dauer.

EMA prüft BA.4- und BA.5-Impfstoffe

Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde (FDA) gab bereits für zwei auf die SARS-CoV-2-Subtypen BA.4 und BA.5 angepasste Impfstoffe grünes Licht. Die Anwendung der adaptierten Vakzine von Moderna und BioNTech/Pfizer wurde in den USA am Mittwoch per Notfallzulassung freigegeben. Die Zulassungsanträge beider Hersteller liegen auch der EMA vor und werden derzeit geprüft.

STIKO-Empfehlung

Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) wird ihre Impfempfehlungen nach der offiziell bestätigten Zulassung aktualisieren. Im ARD-Morgenmagazin hat Lauterbach jetzt auch Risikogruppen dazu geraten, sich ein paar Tage zu gedulden und sich dann mit dem neuen angepassten Impfstoff impfen zu lassen. „Dann hat man einen guten Schutz gegen alte Varianten und neue Varianten. Es kommen jetzt wirklich Impfstoffe, die breiter abdecken. Jetzt würde ich die paar Tage sehr vorsichtig sein, aber dann auch die neuen Impfstoffe abwarten“, so der Bundesgesundheitsminister.

Autor:
Stand:
01.09.2022
Quelle:
  1. Europäischen Arzneimittelagentur (EMA), News: First adapted COVID-19 booster vaccines recommended for approval in the EU; 01. September 2022
  2. Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Informationsschreiben von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach; 29. August 2022
  3. US-amerikanische Arzneimittelbehörde (FDA): COVID-19 Bivalent Vaccine Boosters; 31. August 2022
  4. ARD-Morgenmagazin (MOMA): Lauterbach wirbt für Impfung mit angepassten Impfstoffen; 01. September 2022
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