In der vergangenen Woche wurde seitens des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) erneut eine Bestellgrenze für den COVID-19-Impfstoff Comirnaty eingeführt. Begründet wurde die Entscheidung sowohl mit einer unzureichenden Verfügbarkeit des Vakzins von BioNTech/Pfizer sowie einem drohenden Verfall gelagerter Spikevax-Durchstechflaschen. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) informiert darüber, dass die Arztpraxen mit Kürzungen der bestellten Impfstoffdosen rechnen müssen.
Praxen bestellen in Rekordhöhe
Zunächst konnte das BMG maximal 30 Impfstoffdosen von Comirnaty pro Arzt zusichern. Aufgrund einer kurzfristigen Aufstockung der Liefermenge durch BioNTech wurde das Kontingent auf 48 Dosen erhöht. Die Praxen stellten mit 100.000 bestellenden Ärzten einen Rekord auf. Für die Woche vom 29. November bis 5. Dezember wurden insgesamt rund 8,57 Millionen Impfstoffdosen bestellt, davon 4,65 Millionen Comirnaty.
Kürzungen bei Comirnaty und Spikevax
Aufgrund der hohen Nachfrage müssen die Ärzte allerdings mit Kürzungen ihrer Bestellung rechnen. Es fehlen etwa zwei Millionen Impfstoffdosen des BioNTech/Pfizer-Vakzins, die rund die Hälfte der georderten Menge ausmachen. Doch nicht nur die Comirnaty-Bestellungen kann der Bund nicht vollständig bedienen. Auch bei den fast vier Millionen Booster-Dosen Spikevax von Moderna muss nach Informationen der KBV regional mit Kürzungen gerechnet werden.
KBV fordert ausreichend Impfstoff
Der Vorstandsvorsitzende der KBV, Dr. Andreas Gassen kritisierte: „Dies stellt die Niedergelassenen zum wiederholten Male vor massive Probleme, mit denen ihr enorm hohes Engagement ohne Not ausgebremst wird“. Sein Stellvertreter Dr. Stephan Hofmeister pflichtet dem bei: „Die Praxen legen teilweise Sonderschichten ein, um noch vor Weihnachten so viele Menschen wie möglich zu impfen. Und jetzt mangelt es erneut an Impfstoff“. Die Politik solle nun endlich ihrer Verantwortung nachzukommen und wie zugesagt ausreichend Impfstoff zur Verfügung stellen. Ansonsten würden die Ärztinnen und Ärzte massiv behindert.
Bestellung für KW 49
Für die Woche vom 6. bis 12. Dezember können die Arztpraxen maximal 30 Dosen (5 Vials) Comirnaty ordern. Es stehen insgesamt 2,9 Millionen Impfstoffdosen für alle impfenden Stellen bereit. Wie viele davon an die Arztpraxen gehen ist nicht bekannt. In Abhängigkeit der Anzahl bestellender Ärzte ist folglich auch hier mit Kürzungen auf 24 bis 18 Dosen zu rechnen. Für den Impfstoff von Moderna gibt es zwar keine Begrenzung, das BMG könne jedoch auch hierfür keine vollumfängliche Lieferung garantieren.
Die Bestellung der Praxen muss wie üblich bis Dienstag, den 30. November um 12 Uhr erfolgen.
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