
Der Zugang zu Online-Gesundheitsanwendungen wie dem E-Rezept oder der elektronischen Patientenakte (ePA) ist derzeit an Identifikationsverfahren, z. B. mit der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) und zugehöriger PIN, geknüpft. Digitale Identitäten sollen künftig eine intuitivere Anmeldung über das Smartphone ermöglichen, vergleichbar mit dem Zugang zum Bankkonto oder dem Entsperren des Smartphones.
Die Krankenkassen sind durch das Krankenhauspflegeentlastungsgesetz (KHPflEG) dazu verpflichtet die sogenannten GesundheitsIDs (eID) ab dem 1. Januar 2024 anzubieten. Die Nutzung der Funktion ist für Versicherte freiwillig. Mit der Spezifikation der gematik kann die Entwicklung der digitalen Identitäten nun begonnen werden.
Alternative zu eGK
Ab 2026 sollen die digitalen Identitäten auch alternativ zur elektronischen Gesundheitskarte genutzt werden können. Versicherte können sich dann in der Arztpraxis mit der eID ausweisen. Dies sei ein wesentlicher Schritt in die kartenunabhängige Zukunft der Telematikinfrastruktur (TI 2.0), heißt es seitens der gematik. Dazu zählt beispielsweise auch das sogenannte „TI-Gateway“, das die Nutzung von Konnektoren überflüssig macht. Hierzu wurde ebenfalls erst kürzlich eine Spezifikation veröffentlicht.
Authentifizierung
Nach Abstimmung mit dem Bundesbeauftragten für den Datenschutz (BfDI) und dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ist in der Spezifikation der gematik für die eID das gängige 2-Faktor-Authentifizierung vorgesehen. Die Anmeldung ist somit nur über die Online-Ausweisfunktion des Personalausweises oder die eGK mit PIN möglich.
Erweiterung für komfortable Anmeldung
Das KHPflEG sieht die Möglichkeit einer Erweiterung der Spezifikation vor. Die gematik setzt sich laut eigener Aussage gemeinsam mit den Krankenkassen für „eine dauerhaft einfache und komfortable Anmeldung ein, damit digitale Anwendungen von möglichst vielen Menschen in Deutschland genutzt werden.“ Dazu zählen beispielsweise eine kartenfreie Anmeldung sowie die Nutzung biometrischer Merkmale. Hierzu finde aktuell ein Austausch mit den Gesellschaftern sowie dem BfDI und BSI statt.