Coronawelle flacht ab, RSV- und Grippewelle haben begonnen

Die für den Herbst vorhergesagte Coronawelle flacht weiter ab. Im Gegenzug haben die RSV-Welle und die Grippewelle begonnen. Neben SARS-CoV-2 verursachen derzeit vor allem Influenzaviren, Rhinoviren, RSV und PIV akute Atemwegserkrankungen.

Grippe-Fieber

Das Robert Koch-Institut (RKI) verzeichnet einen rückläufigen Trend der Corona-Fallzahlen. Zudem nahm die Zahl schwerer akuter respiratorischer Infektionen (SARI) insgesamt ab. Der Anteil der mit einer schweren Atemwegserkrankung hospitalisierten Personen mit einer Covid-19-Diagnose ist im Vergleich zur Vorwoche sogar deutlich gesunken. Im Gegenzug haben die RSV-Welle in der 41. und die Grippe-Welle in der 43. Kalenderwoche (KW) 2022 begonnen.

Influenzaviren, RSV und Rhinoviren dominieren das Infektionsgeschehen

Laut aktuellem ARE-Wochenbericht des RKI war in der 44. KW (31. Oktober bis 06. November) im Vergleich zur Vorwoche eine insgesamt verringerte Aktivität der akuten Atemwegserkrankungen (ARE-Raten) in der Bevölkerung zu beobachten (6 vs. 6,2%). Die Werte liegen aktuell auf dem Niveau der vorpandemischen Jahre, so das RKI. Im Nationalen Referenzzentrum (NRZ) für Influenzaviren wurden in der 44. KW in insgesamt 90 (62%) der 146 eingesandten Sentinelproben respiratorische Viren identifiziert. In 25 (17%) der Proben fanden sich Influenzaviren, weiterhin in:

  • 22 (15%) Rhinoviren
  • 21 (14%) Respiratorische Synzytial-Viren (RSV)
  • 17 (12%) Parainfluenzaviren (PIV)
  • 9 (6%) SARS-CoV-2
  • 3 (2%) humane saisonale Coronaviren (hCoV)
  • 1 (1%) humane Metapneumoviren (hMPV)

Das RKI gibt allerdings zu bedenken, dass die Herbstferien in vielen Bundesländern einen dämpfenden Einfluss auf das Transmissionsgeschehen akuter Atemwegsinfektionen haben könnte.

Deutlich mehr Influenzameldungen

Die ARE-Aktivität bei Schulkindern wird derzeit vor allem durch Influenzavirusinfektionen diktiert. Diese breiten sich auch in weitere Altersgruppen aus.

Während der letzten Monate wurden deutlich mehr Influenzameldungen an das RKI übermittelt als in den vorpandemischen Saisons um diese Zeit“, heißt es im Wochenbericht.

Für vergangene Woche gab es bislang mehr als 2.100 Grippe-Meldungen; seit Saisonbeginn im Oktober rund 8.330. Besonders viele Influenzafälle werden aus Bayern und Nordrhein-Westfalen übermittelt, schreibt das RKI.

Eine Grippeschutzimpfung wird hierzulande unter anderem Menschen ab 60 Jahren, Schwangeren, chronisch Kranken, Bewohnern von Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie Personen mit erhöhtem beruflichem Risiko empfohlen.

Hinweis: Bei (älteren) Erwachsenen wird die Krankheitslast im ambulanten und stationären Bereich noch immer vorwiegend durch SARS-CoV-2-Infektionen bestimmt. Die Covid-19-Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am RKI gelten weiterhin.

RSV-Welle hält weiter an

RSV-Infektionen führen derzeit insbesondere bei Kleinkindern zu vermehrten Arztkonsultationen und Krankenhauseinweisungen. Bei den 0- bis 4-jährigen Kindern mit einer akuten respiratorischen Infektion stieg der Anteil der RSV-Diagnosen seit der 36. KW kontinuierlich an und liegt jetzt bei 46%.

Erst kürzlich hat die Europäische Kommission Beyfortus (Nirsevimab) zur RSV-Prophylaxe bei Neugeborenen zugelassen. Das Arzneimittel ist indiziert zur passiven Immunisierung schwerer, durch RSV verursachte Infektionen der unteren Atemwege bei Frühgeborenen und Säuglingen in ihrer ersten RSV-Saison.

Autor:
Stand:
11.11.2022
Quelle:

Robert Koch-Institut (RKI), ARE-Wochenbericht KW 44, 09. November 2022.

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