Besponsa bei akuter lymphatischer Leukämie

Zum 1. August 2017 wurde Besponsa als neues Arzneimittel zur Behandlung von Erwachsenen mit rezidivierter oder refraktärer CD22-positiver B-Vorläufer ALL (akuter lymphatischer Leukämie) eingeführt.

Leukämie

Was ist Besponsa?

Besponsa ist ein Arzneimittel des Unternehmens Pfizer Pharma GmbH, das zur Behandlung von Erwachsenen mit rezidivierter oder refraktärer CD22-positiverB-Vorläufer-ALL (akuter lymphatischer Leukämie) eingesetzt wird. Erwachsene Patienten mit Philadelphia-Chromosom-positiver (Ph+) rezidivierter oder refraktärer B-Vorläufer-ALL sollten eine vorhergehende erfolglose Behandlung mit mindestens 1 Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI) aufweisen. Besponsa gehört zur Gruppe der Orphan-Arzneimittel.

Wie wirkt Besponsa?

Besponsa enthält den Wirkstoff Inotuzumab Ozogamicin. Inotuzumab Ozogamicin ist ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (antibody-drug conjugate, ADC). Das ADC besteht aus einem gegen CD22 gerichteten monoklonalen Antikörper, der kovalent an N-Acetyl-Gamma-Calicheamicin-Dimethylhydrazid gebunden ist.

Bei Inotuzumab handelt es sich um einen humanisierten Immunoglobulin-Antikörper der Klasse G, Subtyp 4 (IgG4), der spezifisch humanes CD22 erkennt. Das niedermolekulare, zytotoxische N-Acetyl-Gamma-Calicheamicin ist kovalent über einen durch Säure abspaltbaren Linker an den Antikörper gebunden.

Die zytotoxische Aktivität von Besponsa beruht auf einer Bindung des ADC an CD22-exprimierende Tumorzellen, gefolgt von einer Internalisation des ADC-CD22-Komplexes und einer intrazellulären Freisetzung von N-Acetyl-Gamma-Calicheamicin-Dimethylhydrazid. Diese ist auf eine hydrolytische Spaltung des Linkers zurückzuführen.

Die Aktivierung von N-Acetyl-Gamma-Calicheamicin-Dimethylhydrazid induziert DNA-Doppelstrangbrüche, gefolgt von Zellzyklus-Arrest und Apoptose-Induktion.

Wie wird Besponsa angewendet?

Besponsa sollte in 3- bis 4-Wochen-Zyklen verabreicht werden. Für Patienten mit bevorstehender hämatopoetischer Stammzelltransplantation wird eine Behandlungsdauer von 2 Zyklen empfohlen.

Für Patienten, die nach 2 Zyklen keine komplette Remission oder komplette Remission mit unvollständiger hämatologischer Regeneration erreicht haben, kann ein dritter Zyklus erwogen werden. Weitere Informationen zur Dosierung bei Patienten ohne bevorstehende Stammzelltransplantation und ein genaues Dosierungsschema sind der Fachinformation zu entnehmen (4.2 Dosierung und Anwendung).

Besponsa wird intravenös verabreicht. Die Infusion muss über einen Zeitraum von einer Stunde erfolgen. Das Arzneimittel muss vor der Verabreichung rekonstituiert und verdünnt werden. Detaillierte Informationen zur Rekonstitution finden Sie in der Fachinformation unter Punkt 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und Hinweise zur Handhabung.

Nebenwirkungen von Besponsa

Die häufigsten schwerwiegenden Nebenwirkungen bei mit Besponsa behandelten Patienten waren Infektion, febrile Neutropenie, Blutung, Bauchschmerzen, Pyrexie, venookklusive Lebererkrankung/Sinusoidal Obstruction Syndrome (VOD/SOS) und Müdigkeit/Fatigue. Eine Auflistung aller Nebenwirkungen ist der Fachinformation zu entnehmen.

Autor:
Stand:
02.08.2017
Quelle:

Pfizer Pharma GmbH

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