
Zu den Risikopatienten, zählt die STIKO Kontaktpersonen der Kinder mit hohem Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf, die selbst nicht oder nur unzureichend durch eine Impfung geschützt werden können (z. B. Hochbetagte sowie Immunsupprimierte). Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hatte sich Ende November für die Zulassung von Comirnaty bei 5- bis 11-Jährigen ausgesprochen. Kurz darauf gab auch die EU-Kommission grünes Licht und hat am 26. November dem Kinder-Impfstoff von BioNTech/Pfizer die Zulassung erteilt.
Die Corona-Impfung soll bei dieser Altersgruppe mit zwei Impfstoffdosen des mRNA-Impfstoffs Comirnaty (10 µg) im Abstand von drei bis sechs Wochen durchgeführt werden. Wie die STIKO weiter mitteilt ist das Ziel der Empfehlung schwere COVID-19-Verläufe und Todesfälle bei Kindern im Alter von 5 bis11 Jahren zu verhindern.
Die 7-Tagesinzidenz sei in dieser Altersgruppe sehr hoch, so dass man davon ausgehen könne, dass ohne Impfung ein Großteil der 5- bis 11-Jährigen mittelfristig infiziert werden würde. Allerdings verlaufen die meisten Infektionen asymptomatisch, so die STIKO.
„Derzeit besteht für Kinder ohne Vorerkrankungen in dieser Altersgruppe nur ein geringes Risiko für eine schwere COVID-19-Erkrankung, Hospitalisierung und Intensivbehandlung. Hinzu kommt, dass das Risiko seltener Nebenwirkungen der Impfung auf Grund der eingeschränkten Datenlage derzeit nicht eingeschätzt werden kann. Daher spricht die STIKO für 5- bis 11-jährige Kinder ohne Vorerkrankungen derzeit keine generelle Impfempfehlung aus“, so die Meldung.
Darüber hinaus appelliert die Kommission nachdrücklich, dass Eltern, Lehrer, Erzieher sowie andere Betreuungspersonen von Kindern und Jugendlichen dringend das Impfangebot inklusive Auffrischimpfung für sich wahrnehmen sollen.
Appell der KBV
In einer Pressemitteilung gibt die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) an, dass sie die STIKO-Empfehlung für nachvollziehbar erachtet und diese eine gute Leitlinie darstelle, an der sich Ärztinnen und Ärzte orientieren können.
„Es ist richtig, dass zunächst vor allem Kinder mit Vorerkrankungen geschützt werden sollen. Denn gesunde Kinder erkranken glücklicherweise in aller Regel nicht schwer an COVID-19“, so der Vorstandvorsitzende Dr. Andreas Gassen und appellierte: „Die Kinderimpfung kann nicht die Impflücke der Erwachsenen kompensieren.“
Aussicht
Sobald weitere Daten zur Sicherheit des Impfstoffs in dieser Altersgruppe oder andere relevante Erkenntnisse vorliegen, wird die STIKO diese umgehend prüfen und die Empfehlung ggf. anpassen. Die Kinder-Vakzine von BioNTech/Pfizer wird nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums am kommenden Montag nach Deutschland geliefert werden. Insgesamt werden 2,4 Millionen Dosen erwartet.