
In einer Pressemeldung appelliert DIVI-Präsident Prof. Uwe Janssens: „Die Krankenhäuser mit einem hohen Aufkommen an COVID-19-Patienten müssen jetzt, umgehend, aus dem Regelbetrieb herausgenommen und auf Notbetrieb umgestellt werden! Die Politik darf jetzt nicht länger auf Zeit spielen!“ Die Zahl der COVID-19-Intensivpatienten verdoppele sich aktuell alle zehn Tage. Derzeit seien es etwa 2800 Fälle, von denen mehr als die Hälfte künstlich beatmet werde. In spätestens zwei Wochen werde also mit 5600 Fällen gerechnet, für die 7000 Betten frei seien. Auch die Labore sind aktuell überlastet. Gesundheitsminister Jens Spahn kündigte an, diese Woche Regelungen vorzuschlagen, um die Kliniken finanziell abzusichern.
Was bedeutet Notbetrieb?
Im Notbetrieb von Kliniken werden alle Aufnahmen und Operationen abgesagt, die aus ärztlicher Sicht vertretbar auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden können. Hierdurch wird Personal frei, das dann zur Unterstützung der Intensivstationen, aber auch der Normalstationen zur Verfügung steht, um Patienten mit COVID-19 wie auch andere, schwerkranke Patienten ohne COVID-19 zu versorgen. Janssens stellte klar: „Wir sind noch lange nicht überfordert. Wir bekommen die Situation in den Griff – wenn uns die Politik endlich den Rücken stärkt.“
Finanzielle Ausfälle der Kliniken ohne Notbetrieb
Wenn aber kein Notbetrieb verordnet wird, so die Meldung, ist niemand für die finanziellen Ausfälle der Kliniken zuständig. „Hier ist die Politik jetzt wirklich gefragt! Vor allem um das Personal in den Kliniken nicht schon morgen an die Überlastungsgrenze zu zwingen“, so Janssens. Seine Befürchtung: Ohne Kompensationszusagen werden viele Krankenhäuser nicht umstellen. „An einem Notbetrieb führt derzeit kein Weg mehr vorbei!“