
Potentielle Wechselwirkungen mit Antikoagulantien
Wie das Arzneitelegramm berichtet, beruht die Entscheidung der französischen Behörden vor allem auf potentiellen Wechselwirkungen des nicht-steroidalen Antirheumatikums (NSAR) Flurbiprofen mit Antikoagulantien. Laut Arzneitelegramm ging die Entscheidung der französischen Arzneimittelbehörde ANSM Flurbiprofen-Lutschtabletten wieder unter die Verschreibungspflicht zu stellen auf 49 Berichte über unerwünschte Nebenwirkungen in Verbindung mit den Lutschpastillen, darunter 5 Blutungsereignisse hauptsächlich im Gastrointestinaltrakt, die zum Teil unter gleichzeitiger Einnahme oraler Antikoagulantien auftraten.
In Deutschland ist Flurbiprofen zur Behandlung von Halsschmerzen seit 2004 rezeptfrei erhältlich. Seit einigen Jahren wird es auch als Rachenspray zur Behandlung von Halsschmerzen angeboten.
Warnhinweis in den Fachinformationen enthalten – Komedikation beachten
Zwar wird in den Fachinformationen der entsprechenden Rachentherapeutika auf die möglichen gastrointestinalen Komplikationen (Ulcera, Blutungen, etc.) des NSAR Flurbiprofen hingewiesen, allerdings seien die möglichen Komplikationen umso schwerwiegender, da häufig zusätzlich auch noch weitere Medikamente zur Linderung der bestehenden Erkältungsbeschwerden (Kopfschmerzen, Gliederschmerzen) von den Patienten eingenommen würden, die häufig auch NSAR enthielten, so das Arzneitelegramm.
Bereits im Sommer 2018 hatte die Arzneimittelkommission der deutschen Apotheker (AMK) auf mögliche Komplikationen bei der Anwendung von Flurbiprofen zur Minderung von Halsschmerzen hingewiesen. Mehr dazu finden Sie unter „Flurbiprofen - Risiko für Hypersensitivitätsreaktionen beachten“