RKI empfiehlt 21 Tage Isolation bei Affenpocken

Um den aktuellen Ausbruch der Affenpocken erfolgreich einzudämmen, sollte die Isolation erst nach Ausheilung aller Symptome beendet werden. Zusätzlich müssen Kontakte nachverfolgt, enge Kontakte zu Infizierten vermieden und Hygienemaßnahmen eingehalten werden.

Isolation

Im Rahmen des diesjährigen 126. Deutschen Ärztetags informierten Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI) Lothar Wieler und Bundesärztekammerpräsident Klaus Reinhardt auf einer Pressekonferenz über die aktuelle Lage und den Umgang mit Affenpocken-Infektionen. Um den Ausbruch der Krankheitsfälle einzudämmen, empfehlen das Bundesgesundheitsministerium (BMG) und das RKI für Affenpocken-Infizierte und unmittelbare Kontaktpersonen eine mindestens 21-tägige Isolation. Zudem wurden 40.000 Impfdosen – eine Weiterentwicklung des Vaccinia-Impfstoffs, der gegen echte Pocken eingesetzt wurde – bestellt. Ein Plan für Ringimpfungen ist in Arbeit.

Stand 30. Mai 2022 wurden in Deutschland 22 Affenpocken-Fälle bestätigt.

Maßnahmen für Affenpocken-Infizierte

Sobald eine Infektion mit dem Affenpockenvirus (MPV) diagnostiziert wurde, sollten sich betroffene Personen in Isolation begeben, idealerweise in ein Zimmer mit eigenem Bad. Von engen Kontakten mit anderen Menschen wird dringendst abgeraten, inklusive geschützten sexuellen Handlungen. Bettzeug und Haushaltsgegenstände sollten nicht mit anderen Personen geteilt werden. Die Isolation wird für mindestens drei Wochen empfohlen – sollte jedoch bis zum Ende der Symptomatik beibehalten werden; das heißt, bis der Hautausschlag abgeklungen und der letzte Schorf abgefallen ist. Dieser Prozess kann bis zu vier Wochen dauern.

Grundsätzlich kann das Affenpockenvirus über lange Zeiträume (Tage bis Monate) auf Oberflächen oder Stoffen überleben.

Maßnahmen bei Kontakt mit einem Affenpocken-Infizierten   

Wenn innerhalb der Inkubationszeit (5 bis 21 Tage) ein enger Kontakt mit einer mit Affenpocken infizierten Person stattfand, sollten das lokale Gesundheitsamt kontaktiert und der Kontakt zu anderen Menschen direkt vermieden werden. Eine ärztliche Konsultation ist bei Symptomen wie Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, Lymphknotenschwellung, Erschöpfung und Hauteffloreszenzen angezeigt. Idealerweise sollte der Hausarzt oder ggf. eine HIV/AIDS-Schwerpunktpraxis vorab telefonisch über den Verdacht auf einen Kontakt zu Affenpocken informiert werden. Ist keine telefonische Kontaktaufnahme möglich, wird empfohlen, die Mitarbeitenden sofort bei Eintreffen in der Arztpraxis über die Vermutung in Kenntnis zu setzen.

Autor:
Stand:
30.05.2022
Quelle:
  1. ZDFheute live: Pressekonferenz, 24. Mai 2022
  2. Robert Koch-Institut (RKI), Information: Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Affenpocken; Stand 24. Mai 2022
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