
Unterschied zu Methylphenidat
Lisdexamfetamin (Elvanse®) ist im Gegensatz zu Methylphenidat ein Prodrug, das erst im Körper in seine aktive Form gebracht wird. Der Wirkstoff wird nach oraler Einnahme in L-Lysin und Dexamfetamin gespalten. Durch diesen Mechanismus wird eine lange Wirkdauer (bis zu 13 Stunden) über den ganzen Tag gewährleistet. Die Umwandlung des Prodrugs Lisdexamfetamin im Körper geschieht kontinuiertlich und wird offenbar nicht durch pH-Werte des Gastrointestinaltraktes (abhängig von vielen Bedingungen) beeinflusst.
Langwirksame Präparate effektiver
Eine retrospektive Analyse untersuchte die Unterschiede einer mehrmals täglichen Methylphenidat-Gabe gegenüber einer einmal täglichen Medikamenten-Gabe. Die Ergebnisse der Studie deuteten darauf hin, dass es einen medizinischen Bedarf an Stimulantien gibt, die langwirksam sind und eine konstante Wirkung über den gesamten Tag gewährleisten können.
Diese Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit, Stimulantien zu entwickeln, die eine gleichmäßige Wirksamkeit über den ganzen Tages durch eine einmal tägliche Gabe verursachen.
Retardpräparate oft schwankende Plasmaspiegel
Da reines Methylphenidat nur eine Wirkdauer von ca. 4 Stunden aufweist, liegen Arzneimittel mit diesem Wirkstoff oft in retardierter Form vor. Der Nachteil dieser Retardierungen liegt allerdings meist darin, dass sie keine konstanten Plasmaspiegel erzeugen, die bei Patienten zu Stimmungsschwankungen, Konzentrationstiefphasen und weiteren Nebenwirkungen, die mit zu niedrigen Plasmaspiegeln assoziiert sind, führen können.