Schweden, Dänemark und Finnland: Kein Moderna-Impfstoff mehr für Jüngere

Die skandinavischen Länder setzen vorerst die Impfung mit dem Moderna-Impfstoff Spikevax gegen COVID-19 für jüngere Menschen aus.

Rote Ampel_Stopp

Junge Menschen – insbesondere Männer – haben nach einer Spikevax-Impfung ein erhöhtes Risiko, an seltenen unerwünschten kardiovaskulären Ereignissen wie Myokarditis und Perikarditis zu erkranken. In der Folge haben einige Länder die Verimpfung der Vakzine für diese Personengruppen ausgesetzt.

Schweden

Die schwedische Gesundheitsbehörde (Folkhälsomyndigheten) hat am 06. Oktober 2021 beschlossen, den Moderna-Impfstoff Spikevax zum Schutz vor einer COVID-19-Infektion vorerst nicht mehr für die Jahrgänge 1991 und jünger zu verabreichen. Der Einsatz in dieser Altersgruppe soll zunächst einmal bis zum 1. Dezember ruhen. Die Entscheidung basiert auf Daten, die bei unter 30-Jährigen Anzeichen eines erhöhten Risikos von Nebenwirkungen des Herzmuskels (Myokarditis) oder Herzbeutels (Perikarditis) zeigten.

Dies betrifft vor allem Jungen und junge Männer in den Wochen nach der zweiten Impfdosis. Das Risiko für unerwünschte kardiale Nebenwirkungen sei jedoch sehr gering, so die Behörde. Jüngere Menschen sollten dennoch anstelle des Moderna-Impfstoffs mit Comirnaty von BioNTech/Pfizer geimpft werden [1]. In Schweden haben bislang 69,3 Prozent der Bevölkerung eine Corona-Impfdosis und knapp 64,2 Prozent eine zweite erhalten.

Dänemark

Dänemark schließt sich der Vorsichtsmaßnahme an. Gemäß der dänischen Gesundheitsverwaltung (Sundhedsstyrelsen) werden Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren ab jetzt nur noch mit dem BioNTech/Pfizer-Impfstoff geimpft [2]. In Dänemark sind bislang 76,5 Prozent aller Einwohner erstgeimpft, die zweite Impfung erhielten bereits 75,1 Prozent.

Finnland

Auch Finnland stoppt vorerst Corona-Impfungen mit der Moderna-Vakzine, wie das Institut für Gesundheit und Soziales (THL) am 07. Oktober bekanntgab. Hier wird Spikevax für männliche Jugendliche und Männer unter 30 Jahren ausgesetzt [3]. In Finnland erhielten 75 Prozent die erste und 64 Prozent der Bevölkerung die zweite Impfdosis.

Norwegen

Die norwegische Gesundheitsbehörde (NIPH) empfiehlt schon länger, jüngere Altersgruppen mit dem Coronaimpfstoff von BioNTech/Pfizer zu impfen. Auf Comirnaty sollten insbesondere Männer unter 30 Jahren ausweichen, wenn sie eine Impfung gegen COVID-19 wünschen [4]. In Norwegen sind 77,6 Prozent mindestens einmal geimpft, eine zweite Impfdosis erhielten 68,2 Prozent [5].

Autor:
Stand:
13.10.2021
Quelle:
  1. Gesundheitsbehörde Schweden
  2. Gesundheitsverwaltung Dänemark
  3. Institut für Gesundheit und Soziales Finnland
  4. Gesundheitsbehörde Norwegen
  5. Impfstatistik weltweit
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