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Indikationsgebiete
Indikationsgebiete von Mysimba sind Übergewicht beziehungsweise Adipositas bei Erwachsenen mit einem Body-Mass-Index (BMI) über 30 Kilogramm pro Quadratmeter. Diese Grenze sinkt bei Risikopatienten auf einen BMI ab 27, wenn begleitend Typ-II-Diabetes, Hypertonus und/oder eine Hypercholesterinämie bestehen. Wie jedes andere Schlankheitsmittel sollte auch Mysimba zusammen mit einer kalorienreduzierten Ernährungsumstellung und erhöhter sportlicher Betätigung eingenommen werden.
Fixkombination aus 2 Wirkstoffen verringert das Hungergefühl
Mysimba enthält 90 mg Bupropion und 8 mg Naltrexon. Beide Wirkstoffe beeinflussen das mesolymbische System - also das Belohnungssystem im Gehirn. Bupropion als selektiver Noradrenalin- und Dopamin-Wiederaufnahmehemmer wird hauptsächlich als Nikotinentwöhnungsmittel und zur Depressionsbehandlung eingesetzt. Naltrexon als Antagonist an µ-Rezeptoren wird vor allem zur Entwöhnungstherapie von Alkohol- und Opiatabhängigkeit verordnet.
Als Fixkombination aus beiden Wirkstoffen soll Mysimba auf das hypothalamische Hungerzentrum wirken und den Antrieb zur Nahrungsaufnahme verringern beziehungsweise das Hungergefühl zügeln ? und das, ohne negative Auswirkungen auf das Belohnungssystem zu haben.
Studienergebnisse
In 4 multizentrischen, placebokontrollierten Doppelblind-Studien der Phase III wurden mehr als 4500 Patienten mit Übergewicht/Adipositas mit und ohne gewichtsrelevante Begleiterkrankungen beobachtet. Nach Veränderung des Lebensstils (andere Ernährungsgewohnheiten und vermehrte körperliche Aktivität) verloren nach 56 Wochen die mit der Fixkombination behandelten Patienten mehr Körpergewicht als die Teilnehmer der Placebo-Kontrollgruppe ? so die Firma Orexigen Therapeutics.
Beschleunigte Abnahme bei maximal 5 Prozent
Ärzte und Patienten sollten die angepriesenen Gewichtsabnahmen aber nicht zu euphorisch betrachten. Schaut man sich die Studien genauer an, verloren die Probanden der Mysimba-Gruppe lediglich 4,1 Prozent mehr an Körpergewicht als die der Placebo-Gruppe. Von einer Gewichtsreduktion um wenigstens 5 Prozent konnten insgesamt 41 Prozent der Studienteilnehmer profitieren. Bei einem Übergewicht von 40 kg wären das gerade einmal 2 kg.
Nebenwirkungen und Kontraindikationen
Zu den häufigsten unerwünschten Nebenwirkungen zählen gastrointestinale Beschwerden wie Nausea, Emesis, Diarrhoe und Obstipation sowie Nebenwirkungen aus dem zentralnervösen Bereich wie Kopfschmerzen, Schwindel, Mundtrockenheit und Schlafstörungen. Zu möglichen Begleiterscheinungen im kardiovaskulären Bereich laufen derzeit weitere langfristige Studien.
Kontraindikationen sind neben Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe hauptsächlich Hypertonus, Epilepsie, Bulimie und Anorexie sowie die Anwendung von MAO-Hemmern, opioiden Analgetika oder Entwöhnungsmedikamenten.