
Zunächst hatte Österreich die Verimpfung einer AstraZeneca-Impfstoff-Charge gestoppt, nachdem bei einer Person multiple Thrombosen diagnostiziert wurden und diese Person zehn Tage nach der Impfung verstarb. Eine weitere Person wurde nach der Impfung aufgrund einer Lungenembolie ins Krankenhaus eingeliefert. Nach Angaben von Zeit online haben sich nach Dänemark und Rumänien auch die Nicht-EU-Länder Norwegen und Island dazu entschieden, den Gebrauch des Präparats von AstraZeneca vorübergehend zu stoppen. In Italien sollen zumindest bestimmte Chargen des Impfstoffs vorerst nicht mehr verwendet werden. Thailand verschiebt den Start mit AstraZeneca.
Stellungnahme EMA
Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) meldete sich zu Wort und kündigte an, dass der Ausschuss für Risikobewertung im Bereich der Pharmakovigilanz (PRAC) der EMA nun eine Überprüfung starte und die mit der Charge gemeldeten Fälle sowie alle anderen Fälle von thromboembolischen Ereignissen und anderen Zuständen im Zusammenhang mit Blutgerinnseln, die nach der Impfung mit AZD1222 gemeldet wurden, untersuche. Nach einer ersten Prüfung hält die EMA an der positiven Bewertung des zugelassenen AstraZeneca-Impfstoffs fest.
Stellungnahme PEI
Zur Entscheidung der dänischen Gesundheitsbehörden, mit der Impfung des COVID-19-Impfstoffs von AstraZeneca zu pausieren, erklärt das Paul-Ehrlich-Institut: "Bislang gibt es keine Hinweise, dass der Todesfall in Dänemark mit der Corona-Impfung mit dem COVID-19-Impfstoff von AstraZeneca in kausaler Verbindung steht." Das PEI betont, dass mit Stand vom 10.03.2021 laut EMA 30 Fälle von thromboembolischen Ereignissen bei 5 Millionen mit dem AstraZeneca-Impfstoff AZD1222 geimpften Personen gemeldet wurden. Diese Anzahl sei nicht höher als die Zahl der thromboembolischen Ereignisse, die statistisch zufällig in der exponierten Bevölkerung auch ohne Impfung vorkommen würden.
Situation in Deutschland
In Deutschland sind bis zum 11.03.2021 insgesamt elf Meldungen über unterschiedliche thromboembolische Ereignisse bei etwa 1,2 Millionen Impfungen berichtet worden. Vier Personen verstarben.
In der Stellungnahme heißt es weiter: „In der Zusammenschau der derzeit verfügbaren Informationen zu den deutschen und internationalen Meldungen zu thromboembolischen Ereignissen nach Impfung mit dem COVID-19-Impfstoff AstraZeneca gibt es derzeit keinen Hinweis, dass die Impfung diese Erkrankungen verursacht hat. In Übereinstimmung mit der EMA überwiegt aus Sicht des Paul-Ehrlich-Instituts der Nutzen der Impfung die bekannten Risiken.“
Die aufgetretenen Ereignisse werden in enger Zusammenarbeit der EMA mit den europäischen Arzneimittelbehörden weiter untersucht.