Priorisierung bei Corona-Impfungen aufgehoben

Zum 7. Juni 2021 wird bundesweit die Priorisierung für Corona-Impfungen in Arztpraxen aufgehoben. Laut Gesundheitsminister Spahn solle dieser Schritt Praxen und Impfzentren Planungssicherheit geben.

Ampel

Ab dem 7. Juni sollen dann die Vorranglisten nach Alter, Erkrankungen oder Beruf in Praxen, Impfzentren und bei Betriebsärzten wegfallen. Bereits vereinbarte Termine würden aber nicht hinfällig, sondern sollten wahrgenommen werden, so Spahn. Laut Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz können die Bundesländer je nach Impffortschritt auch schon vor dem 7. Juni die Priorisierung in Arztpraxen aufheben. Es wurde allerdings auch deutlich gemacht, dass nicht gleich alle Impfwilligen in Deutschland bereits im Juni geimpft werden könnten. Auch wenn die Priorisierung aufgehoben werde, obliege es den Ländern, Kommunen und Ärzten in Praxen und Betrieben, vorrangige Impfangebote zu ermöglichen, heißt es in dem Beschluss weiter. Konkret gehe es hierbei um noch nicht geimpfte Personen aus den Priorisierungsgruppen 1 bis 3.

Gesundheitsminister Jens Spahn gab weiterhin an, dass mittlerweile sehr verlässliche Impfstoff-Lieferungen - vor allem von BioNTech bestünden. Nach aktuellem Stand sind bisher in Deutschland mehr als 40 Millionen Corona-Impfungen verabreicht worden. 9,3 Millionen Menschen erhielten bereits die Zweitimpfung.

Einbeziehen der Betriebsärzte

Ab 7. Juni sollen zudem Betriebsärzte in die Impfkampagne miteinbezogen werden. Dem Beschluss zufolge soll die Impfstoff-Belieferung der Betriebsärzte ebenfalls über die Apotheken und den pharmazeutischen Großhandel erfolgen. Innerhalb der Gesundheitsministerkonferenz wurde außerdem darauf hingewiesen, dass anfangs geringere Mengen an Impfdosen für die betriebsärztlichen Impfungen zur Verfügung stünden, die Menge aber schrittweise steigen werde.

Die Coronavirus-Impfverordnung soll in Kürze angepasst werden.

Nicht alle glücklich

Die Entscheidung stieß nicht bei allen auf Zustimmung. So äußerte sich Ehrenpräsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery, bei den Sendern RTL und n-tv, dass es sich hierbei um eine "klassische Verantwortungsverlagerung" der Politik handle. Zuvor hatte nach Angaben der Tagesschau auch die Chefin des Ärzteverbandes Marburger Bund, Susanne Johna, vor der Aufhebung der Impfpriorisierung in Arztpraxen gewarnt.


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