Risiko von diabetischen Ketoazidosen bei SGLT-2-Inhibitoren

Die Hersteller geben aktualisierte Hinweise zum Risiko einer diabetischen Ketoazidose bie SGLT-2-Inhibitoren.

Injektionsloesung

Wenn Erwachsene mit Typ 2 Diabetes ihren Blutzucker nicht ausreichend durch Diät und Bewegung kontrollieren können, werden SGLT-2-Inhibitoren eingesetzt. Das kann entweder alleine oder auch in Kombination mit anderen Antidiabetika (einschließlich Insulin) geschehen. Im Jahr 2015 wurde von der EMA eine Evaluierung durchgeführt (siehe Meldung). Darauf basierend werden die folgenden aktualisierten Empfehlungen in Bezug auf das Risiko einer diabetischen Ketoazidose gegeben.

Es wurden seltene Fälle von diabetischer Ketoazidosen beobachtet. Diese verliefen zum Teil lebensbedrohlich oder auch tödlich. Da das Krankheitsbild untypisch sein kann und der Blutzuckerspiegel teilweise nur mäßig erhöht wird, kann es zu Verzögerungen bei Diagnose und Behandlung kommen. Deshalb sollte auch bei unspezifischen Symptomen eine diabetische Ketoazidose in Betracht gezogen werden. Die Behandlung mit SGLT-2‐Inhibitoren in in solchen Fällen sofort abzusetzen.
Eine Wiederaufnahme der Behandlung mit SGLT-2‐Inhibitoren bei Patienten, die früher bereits während der Behandlung mit SGLT-2‐Inhibitoren eine diabetische Ketoazidose  entwickelt hatten, wird nicht empfohlen. Das gilt nicht, wenn die diabetische Ketoazidose eindeutig durch andere Faktoren ausgelöst wurden. Muss ein Patient entweder wegen eines chirurgischen Eingriffs oder einer akuten schweren Krankheit stationär aufgenommen werden, sollte die Behandlung zu mit SGLT-2-Inhibitoren unterbrochen werden. Sobald der Zustand wieder stabil ist, kann die Behandlung wieder fortgesetzt werden.

Die Hinweise betreffen folgende Wirkstoffe:

Die Hinweise betreffen die folgenden Präparate:

  • Forxiga (Wirkstoff: Dapagliflozin)
  • Xigduo (Wirkstoffe: Dapagliflozin, Metformin)
  • Jardiance (Wirkstoff: Empagliflozin)
  • Synjardy (Wirkstoffe: Empagliflozin, Metformin)
  • Invokana (Wirkstoff: Canagliflozin)
  • Vokanamet (Canagliflozin, Metformin)

Die Fachinformation und die Packungsbeilage werden aktualisiert. Weitere Informationen können dem beigefügten Originaldokument entnommen werden.

Originaldatei:

Autor:
Stand:
23.03.2016
Quelle:

Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ)

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