
In Abstimmung mit der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) und dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) informiert die Firma Novartis Gene Therapies EU Limited über Folgendes.
Der Hersteller informiert über das Risiko einer Thrombotischen Mikroangiopathie (TMA) nach der Behandlung mit dem Gentherapeutikum Zolgensma (Onasemnogen-Abeparvovec).
In Abstimmung mit der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) und dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) informiert die Firma Novartis Gene Therapies EU Limited über Folgendes.
Zolgensma (Onasemnogen-Abeparvovec) ist zugelassen zur Behandlung der Spinalen Muskelatrophie (SMA). Bis heute wurden weltweit etwa 800 Patienten behandelt.
Die TMA stellt eine heterogene Gruppe von Erkrankungen dar, zu denen das Hämolytische Urämische Syndrom (HUS) sowie die Thrombotische Thrombozytopenische Purpura (TTP) gehören. Die Inzidenz von TMA bei Kindern wird insgesamt auf wenige Fälle pro eine Million im Jahr geschätzt.
Die Diagnosestellung einer TMA erfolgt durch den Nachweis einer Thrombozytopenie, hämolytischen Anämie und akuten Nierenschädigung und tritt aufgrund einer Dysregulation und/oder einer übermäßigen Aktivierung des Komplementsystems auf. Ihre Ätiologie kann genetisch bedingt oder erworben sein. Die TMA ist behandelbar und kann durch rechtzeitige und angemessene Therapie geheilt werden. Es ist wichtig, das Bewusstsein für das mögliche Auftreten einer TMA bei mit Onasemnogen-Abeparvovec behandelten Patienten zu schärfen.
Insgesamt wurden bisher, unter den ungefähr 800 behandelten Patienten, fünf bestätigte Fälle von TMA bei Patienten im Alter von 4 bis 23 Monaten nach der Behandlung mit Onasemnogen-Abeparvovec gemeldet.
In diesen fünf Fällen entwickelte sich die TMA innerhalb von 6 bis 11 Tagen nach der Infusion von Onasemnogenen-Abeparvovec. Die Patienten präsentierten sich mit Erbrechen, erhöhtem Blutdruck, Oligurie/Anurie und/oder Ödemen. Die Laborwerte zeigten Thrombozytopenie, erhöhtes Serumkreatinin, Proteinurie und/oder Hämaturie sowie hämolytische Anämie (verringertes Hämoglobin mit Schistozytose im peripheren Blutausstrich). Zwei der Patienten hatten zusätzlich Infektionen und beide waren kürzlich (innerhalb von 2 bis 3 Wochen nach der Verabreichung von Onasemnogne-Abeparvovec) geimpft worden. Informationen zur Planung von Impfungen unter Zolgensma finden Sie in der Produktinformation.
In der akuten Phase sprachen alle Patienten gut auf medizinische Interventionen wie Plasmapherese, systemische Kortikosteroide, Transfusionen und unterstützende Behandlungen an. Zwei Patienten erhielten eine Dialyse (Hämodialyse oder Hämofiltration). Ein Patient, der eine Dialyse (Hämofiltration) benötigte, verstarb 6 Wochen nach dem Ereignis.
Die Produktinformation für Onasemnogen-Abeparvovec wird aktualisiert, um das Risiko einer TMA widerzuspiegeln, Empfehlungen von Kontrolluntersuchungen zur frühzeitigen Erkennung einer TMA zur Verfügung zu stellen und die Betreuungspersonen über die Notwendigkeit zu informieren, sich beim Auftreten von Anzeichen und Symptomen einer TMA unverzüglich in ärztliche Notfallbehandlung zu begeben.
Rote-Hand-Brief zu Zolgensma (Onasemnogen-Abeparvovec)
Novartis Gene Therapies EU Limited: Rote-Hand-Brief zu Zolgensma (Onasemnogen-Abeparvovec)