Die EU-Kommission hat am 20. Dezember 2021 dem COVID-19-Impfstoff Nuvaxovid des US-Herstellers Novavax eine bedingte Zulassung erteilt, nachdem sich die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) dafür ausgesprochen hatte. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach gab nun im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt, dass mit einer ersten Lieferung des proteinbasierten Impfstoffs bereits im Januar 2022 zu rechnen sei. Deutschland habe rund vier Millionen Dosen bestellt, weitere Bestellungen würden folgen. Eine Kontingentierung des Impfstoffs sei nicht vorgesehen.
Impfzuschlag bis 9. Januar
Lauterbach kündigte zudem an, dass die Vertragsärzte den Zuschlag von acht Euro pro COVID-19-Impfung für den gesamten Zeitraum vom 24. Dezember 2021 bis 9. Januar 2022 erhalten werden. Damit werden insgesamt 36 Euro statt 28 Euro ausgezahlt. Normalerweise gilt der Zuschlag (Pseudoziffer 88325) nur an Wochenenden, Feiertagen sowie dem 24. und 31. Dezember. Dr. Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) sagte, das höhere Impfhonorar rund um die Feiertage sei ein gutes Signal auch an die vielen Mitarbeitenden in den Praxen.
Arztpraxen impfen auf Rekordniveau
Gassen erklärte auch, dass die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte mit ihren Praxisteams den Impfturbo in den letzten Wochen zu neuen Höchstleistungen angetrieben hätten. Insgesamt beteiligen sich derzeit knapp 84.000 niedergelassene Haus- und Fachärzte an der Impfkampagne. Aktuell liege Deutschland mit durchschnittlich einer Million Impfungen pro Tag weit über dem EU-Durchschnitt. Zwei von drei Impfungen erfolgten laut Gassen in den Arztpraxen.
Moderna-Impfstoff bevorzugen
Impfstoffbestellungen für die erste Januarwoche konnten bereits am 21. Dezember aufgegeben werden und sind weiterhin bis 28. Dezember 2021 möglich. Lauterbach appellierte an die Arztpraxen über 30-Jährige vornehmlich mit dem Impfstoff Spikevax von Moderna zu boostern. Die Wirksamkeit sei mindestens genauso gut wie bei Comirnaty von BioNTech/Pfizer. Während Spikevax derzeit in unbegrenzten Mengen bestellt werden kann, sind für Comirnaty weiterhin Höchstmengen vorgesehen.
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