Aktualisierte Impfempfehlungen 2023

Die Ständige Impfkommission hat ihre Impfempfehlungen für das Jahr 2023 aktualisiert. Änderungen gibt es bei den Impfungen gegen Gelbfieber, Mpox und andere Orthopocken sowie Meningokokken.

Impfung Arzt

Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) hat ihre Impfempfehlungen für das Jahr 2023 überarbeitet und im aktuellen „Epidemiologischen Bulletin“ publiziert. Gegenüber dem Vorjahr gibt es nur wenige Änderungen. Die angepassten Empfehlungen betreffen Impfungen gegen Mpox und andere Orthopocken, Gelbfieber sowie Meningokokken [1].

Empfehlungen zur Covid-19-Impfung sind in der aktuellen Ausgabe noch nicht berücksichtigt. Hier wird auf die jeweils gültige Fassung der STIKO-Empfehlung zur Covid-19-Impfung verwiesen.

Aktualisierte Impfempfehlungen gegen Mpox

Eine Impfung gegen Mpox (Affenpocken) und andere Orthopocken wird aktuell als Indikationsimpfung für Männer ab 18 Jahre, die Sex mit Männern haben (MSM) und dabei häufig die Partner wechseln, empfohlen. Ebenso soll Personal in Speziallaboratorien, das gezielte Tätigkeiten mit infektiösem Orthopockenmaterial ausübt, gegen Mpox immunisiert werden.

Die STIKO empfiehlt eine zweimalige subkutane Impfung mit dem Impfstoff Imvanex (Modified Vaccinia Ankara, Bavarian-Nordic [MVA-BN]) im Mindestabstand von 28 Tagen. Alternativ kann der nahezu identische Impfstoff Jynneos (ebenfalls Bavarian-Nordic) verwendet werden. Bei Personen, die in der Vergangenheit gegen Pocken geimpft worden sind, genügt eine einmalige Impfung, so die STIKO.

Aktualisierte Impfempfehlungen gegen Gelbfieber

Eine Gelbfieber-Impfung wird bei gezielten Tätigkeiten mit erneuter oder fortgesetzter Exposition zum Gelbfieber-Virus empfohlen. Dies betrifft etwa Mitarbeiter in Forschungseinrichtungen oder Laboratorien, aber auch Reisende in Gelbfieber-Endemiegebiete. Eine Liste der Länder mit der Gefahr einer Gelbfieber-Übertragung und der Staaten, die bei Einreise den Nachweis einer Gelbfieber-Impfung fordern, ist bei der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization [WHO]) abrufbar.

Die Gelbfieber-Impfung sollte einmalig als Auffrischimpfung erfolgen, sofern zehn Jahre oder mehr seit der Erstimpfung vergangen sind (max. zwei Impfstoffdosen). Nach der erfolgten zweiten Impfstoffdosis sind keine weiteren Auffrischimpfungen notwendig.

Ausnahmen und Besonderheiten zu den Impfabständen bei bestimmten Personengruppen (Schwangere, Personen mit Immundefizienz, Kinder) gilt es zu beachten.

Aktualisierte Impfempfehlungen gegen Meningokokken

In der aktualisierten Fassung hat die STIKO den Personenkreis, der eine Meningokokken-Immunisierung als Reiseimpfung erhalten sollte, ausgeweitet. Jetzt empfehlen die Impfexperten eine Reiseschutzimpfung auch vor Langzeitaufenthalten, speziell für Kinder, Jugendliche und Personen, die sich in einer Ausbildung befinden oder studieren. Hierfür sollte ein Meningokokken-ACWY-Konjugat-Impfstoff und/oder Meningokokken-B-Impfstoff entsprechend den Empfehlungen der Zielländer verwendet werden.

Autor:
Stand:
30.01.2023
Quelle:

Robert Koch-Institut (RKI), Epidemiologisches Bulletin 4/23, 26. Januar 2023.

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