FDA entzieht Evusheld die Notfallzulassung

Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde hat die Notfallzulassung für Evusheld vorerst entzogen. Evusheld scheint in den USA aufgrund der dort vorherrschenden SARS-CoV-2-Varianten nur unzureichend vor Covid-19 zu schützen.

FDA

Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA hat die Notfallzulassung (Emergency Use Authorization [EUA]) für Evusheld (Tixagevimab/Cilgavimab) überarbeitet. Demnach ist die Anwendung auf Fälle beschränkt, in denen die kombinierte Häufigkeit von nicht empfänglichen SARS-CoV-2-Varianten landesweit ≤90% beträgt [1]. Dies ist in aktuell nicht gegeben [2]. Deshalb ist die Antikörperkombination in den USA bis auf weiteres nicht mehr zugelassen [1].

Aktuelle Zahlen

Laut der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC sind die nicht empfänglichen SARS-CoV-2-Varianten für mehr als 90% der aktuellen Coronavirus-Infektionen verantwortlich. In der Woche vom 21.–28.01. bezifferte die CDC den Anteil von:

  • XBB.1.5 auf 61,3%
  • BQ.1.1 auf 21,8%
  • BQ.1 auf 9,3%
  • XBB, CH.1.1, BN.1, BA.5 und BF.7 auf jeweils zwischen 0,6–2,8%

Bei einer Exposition gegenüber diesen Varianten ist eine ausreichende Schutzwirkung von Evusheld nicht mehr zu erwarten.

Risiko von Nebenwirkungen

Mit der Anwendungsbegrenzung werde zudem das Risiko für mögliche Nebenwirkungen von Evusheld reduziert, so die FDA [1]. Dazu zählen beispielsweise allergische Reaktionen, die mitunter schwerwiegend verlaufen können.

Evusheld in Deutschland ebenfalls nicht empfohlen

Auch in Deutschland wird die Anwendung von Evusheld (Tixagevimab/Cilgavimab) ebenso wie die von Xevudy (Sotrovimab) aufgrund der „relevant reduzierten Wirksamkeit gegen mehrere Omikron-Sublinien“ aktuell nicht empfohlen. Das geht aus den Empfehlungen der Fachgruppe COVRIIN am Robert Koch-Institut (RKI) hervor [3].

Autor:
Stand:
01.02.2023
Quelle:
  1. Food and Drug Administration (FDA), Update, 26. Januar 2023.
  2. Centers for Disease Control and Prevention (CDC), COVID Data Tracker, 22.–28. Januar.
  3. Fachgruppe COVRIIN am Robert Koch-Institut (RKI), Antivirale Therapie in der Frühphase einer SARS-CoV-2-Infektion, Stand 05. Januar 2023.
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