
Die amerikanische Food and Drug Administration (FDA) berichtete Ende August 2015 über 33 Fälle von ausgeprägten Gelenkbeschwerden im Zusammenhang mit Gliptinen, die zu einer erheblichen Einschränkung der körperlichen Aktivität geführt haben und in zehn Fällen eine stationäre Behandlung erforderlich machten. Die FDA nennt die folgenden Gliptine: Sitagliptin, Saxagliptin, Linagliptin und Alogliptin. Die genannten Arzneimittel gehören zur Klasse der Dipeptidyl-Peptidase-4(DPP-4)-Inhibitoren (Gliptine). Sie werden als Monotherapie oder in Kombination mit anderen Antidiabetika zur Behandlung Erwachsener mit Diabetes mellitus Typ 2 eingesetzt, wenn Diät und Bewegung den Blutzucker nicht ausreichend senken.In Deutschland sind momentan die folgenden Gliptine der von der FDA erwähnten vier auf dem Markt erhältlich:
Laut Angaben der AkdÄ wurden auch in Deutschland zwischen 2008 und 2014 acht Fälle von Gelenkbeschwerden gemeldet (fünf zu Sitagliptin, drei zu Vildagliptin). In den meisten Fällen traten die Beschwerden in den ersten Tagen oder Wochen nach Behandlungsbeginn auf und bildeten sich nach Absetzen zurück.
Sollte es zu einem Neuauftreten von Gelenkbeschwerden unter Behandlung mit Gliptinen kommen, so sollte eine unerwünschte Arzneimittelwirkung in Betracht gezogen und ggf. eine alternative Medikation eingeleitet werden. Fälle ausgeprägter Gelenkbeschwerden sollten der AkdÄ gemeldet werden.