
Eine neue Studie eines Forscherteams der University of Kent und der Goethe-Universität Frankfurt zeigt, dass die SARS-CoV-2-Omikron-Variante einen zellulären Abwehrmechanismus, die sogenannte „Interferon-Reaktion“, gegen Viren weniger effektiv blockieren kann als die Delta-Variante. In den Zellkulturversuchen reagierten die Omikron-Viren besonders empfindlich auf die Interferon-Reaktion, eine unspezifische Immunantwort, die in allen Körperzellen vorhanden ist.
Die Forschenden erklären: SARS-CoV-2-Proteine, von denen bekannt ist, dass sie die Interferonantwort der Wirtszelle hemmen, einschließlich S, NSP3, NSP6, NSP14, Nukleokapsid (N) und Membran (M), sind in der Omikron-Variante mutiert.
Darüber hinaus deuten die Befunde darauf hin, dass acht wichtige COVID-19-Medikamente und Medikamentenkandidaten weiterhin gegen Omikron wirken. Dazu gehören: EIDD-1931 (aktiver Metabolit von Molnupiravir), Ribavirin, Remdesivir, Favipiravir, PF-07321332 (Nirmatrelvir, Wirkstoff von Paxlovid), Nafamostat, Camostat und Aprotinin.
Prof. Jindrich Cinatl vom Institut für Medizinische Virologie der Goethe-Universität sagte: „Obwohl unsere Zellkulturexperimente natürlich nicht ohne weiteres auf die ungleich komplexere Situation in Patienten übertragbar sind, geben sie Hoffnung, dass die enormen Anstrengungen zur Entwicklung von COVID-19-Medikamenten nicht vergebens waren. Wir können also zuversichtlich sein, dass auch gegen die neue Omikron-Virusvariante bald ein breites Spektrum an Wirkstoffen mit unterschiedlichen Wirkmechanismen zur Verfügung steht.“