
Ongentys ist als adjuvante Behandlungsoption zu Levodopa/DOPA-Decarboxylase-Hemmern (DDCI) bei erwachsenen Patienten mit Parkinson-Krankheit und motorischen „End-of-dose“-Fluktuationen gedacht, die nicht durch diese Kombinationen stabilisiert werden können. Die vom Hersteller Bial-Portela empfohlene Dosis beträgt 50 mg Opicapon. Diese muss aufgrund der langsamen Dissoziation des Ligand-Enzym-Komplexes nur einmal täglich vor dem Zubettgehen - mindestens jedoch eine Stunde vor oder nach L-Dopa-Kombinationspräparaten - eingenommen werden. Die Kapseln sind im Ganzen mit einem Glas Wasser zu schlucken.
Wirkung von Opicapon
Opicapon wirkt als peripherer, selektiver und reversibler Catechol-O-Methyltransferase-Inhibitor, kurz COMT-Hemmer. Das Enzym COMT beeinflusst den Abbau von Dopamin. Wird die Enzymaktivität gehemmt, steigt die Dopamin-Konzentration. Zudem verlängert und erhöht sich die Wirksamkeit von L-Dopa-Präparaten im zentralen Nervensystem, wenn diese in Kombination mit Opicapon eingenommen werden. Die Komedikation wirkt effektiv gegen motorische Fluktuationen, die aufgrund limitierter Dosissteigerungen auftreten und nicht beherrschbar sind.
Studien zu Ongentys
Nach einer randomisierten, doppelblinden und placebokontrollierten Studie mit 590 Probanden verringert Ongentys als Adjuvans zu Levodopa bei Parkinson-Patienten mit „End-of-dose“-Phasen die Dauer der Off-Phasen. Studienergebnissen zufolge konnte bei einer Dosierung von 5 mg Opicapon eine Reduktion um 91 Minuten, bei 25 mg um 85 Minuten und in der Dosierung von 50 mg eine Verringerung um 116 Minuten erreicht werden. Damit ist die Wirksamkeit von Opicapon in niedrigen Dosen mit der von 200 mg Entacapon vergleichbar, mit dem die Off-Phasen um 96 Minuten reduziert wurden.
Zudem heben die Studienautoren im „Lancet Neurology“ hervor, dass die Begleit-Dosis von L-Dopa vermindert und die Behandlung entsprechend optimiert werden könne. In Summe wirkt Ongentys insbesondere im Endstadium der Parkinson-Krankheit positiv auf mögliche motorische Probleme und andere unerwünschte Ereignisse.
Verträglichkeit von Ongentys
Bislang zeichnete sich Ongentys durch eine gute Verträglichkeit aus. Als Nebenwirkung auftretende Dyskinesien, Obstipation, Mundtrockenheit sowie Ein- und Durchschlafstörungen sind in der Regel als Folge der dopaminergen Hyperaktivität zu sehen. Weiterhin punktet Ongentys im Vergleich mit den bisherigen COMT-Hemmern Tolcapon und Entacapon. So wirkt Opicapon nicht lebertoxisch und muss wegen seiner hohen Bindungsaffinität nur einmal täglich eingenommen werden.