Parkinson ist eine degenerative neurologische Erkrankung, die das extrapyramidal-motorische System und die Basalganglien betrifft und nicht kausal therapiert werden kann. Charakteristische Symptome sind Hypokinese, Rigor, Tremor und posturale Instabilität. Hier finden Sie medizinische Fachinformationen zu Morbus Parkinson.
Parkinson (ICD-10 G20.- Primäres Parkinson-Syndrom, G21.- Sekundäres Parkinson-Syndrom) gehört zu den neurodegenerativen Erkrankungen, die das extrapyramidal-motorische System (EPS) und die Basalganglien betreffen. Parkinson-Syndrome werden in vier Gruppen unterteilt, und zwar in das idiopathische Parkinson-Syndrom (IPS) bzw. die Parkinson-Krankheit (PK), genetische Formen des Parkinson-Syndroms, die symptomatischen Parkinson-Syndrome (SPS) und die atypischen Parkinson-Syndrome (APS). Leitsymptome sind Bradykinese (Kardinalsymptom), Rigor, Tremor und posturale Instabilität. Diese treten oft in Kombination mit sensiblen, vegetativen, psychischen und kognitiven Störungen auf.
Das Beschwerdebild ist auf einen fortschreitenden Verlust nigraler und anderer Neuronen mit sukzessivem Dopaminmangel zurückzuführen. Bis heute gibt es keine Kausaltherapie. Mit einer zeitgerechten, individuell angepassten symptomatischen Behandlung ist aber zumindest in den ersten Jahren (mitunter auch Jahrzehnten) ein nahezu normales Leben möglich [1–3].
Epidemiologie
Parkinson ist mit einer Prävalenz von 100- 200 pro 100.000 Einwohner nach Alzheimer die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung in Deutschland. Nach Auswertung der Krankenkassendaten von 3,7 Millionen Versicherten sind hierzulande rund 420.000 Menschen von Parkinson betroffen [4].
Weltweit sind etwa 6,3 Millionen Männer und Frauen an Parkinson erkrankt. Pro Jahr wird die Zahl der Neuerkrankungen auf zwischen 5/100.000 und mehr als 35/100.000 geschätzt. Vom sechsten bis zum neunten Lebensjahrzehnt steigt die Inzidenz um das 5- bis 10-fache an. Auch die Prävalenz nimmt mit dem Alter zu. Der Erkrankungsgipfel liegt um das 60. Lebensjahr. Forscher gehen davon aus, dass etwa 1 Prozent der Weltbevölkerung mit über 60 Jahren ein Parkinson-Patient ist.
Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Vor dem 40. Lebensjahr tritt Parkinson eher selten auf – wenn doch, spricht man von einer früh beginnenden Parkinson-Erkrankung (Early Onset Parkinson’s Disease, EOPD). Wird das Syndrom vor dem 21. Lebensjahr diagnostiziert, liegt eine juvenile Parkinson-Erkrankung vor [1,5–7].
In den nächsten Jahren ist mit einer weiteren Zunahme der Patientenzahlen zu rechnen. Durch eine veränderte Altersverteilung in den industrialisierten Ländern wird sich die Zahl der Parkinson-Erkrankungen nach Expertenschätzungen bis zum Jahr 2040 beinahe verdreifachen [8].
Ursachen
Ätiologisch wird Parkinson in verschiedene Krankheitsentitäten unterteilt:
Idiopathisches Parkinson-Syndrom
Das idiopathische Parkinson-Syndrom (IPS) ist mit etwa 75–80 Prozent der Fälle das häufigste Parkinson-Syndrom. Andere Bezeichnungen sind Parkinson-Krankheit (PK) und Morbus Parkinson. Die Ursachen des IPS sind bis heute nicht verstanden. Angenommen wird eine multifaktorielle Genese aus Umweltfaktoren, Verhaltenseinflüssen und dem genetischen Hintergrund.
Genetische Formen des IPS
Bei 5–15 Prozent der IPS-Patienten sind weitere Familienmitglieder betroffen. Bislang sind 16 Gen-Loci (PARK 1–21) für seltene, autosomal vererbte Formen beschrieben; für 12 Gen-Loci sind die verantwortlichen Gene identifiziert. Für die früh auftretende, autosomal rezessive Parkinson-Krankheit wurden Mutationen in den Genen PARKIN, PINK1 und DJ-1 als Ursache detektiert. Mutationen im LRRK2-Gen werden mit autosomal-dominanter Parkinson-Krankheit mit unvollständiger Penetranz in Verbindung gebracht. Monogen vererbte Formen weisen häufig eine Punktmutation im alpha-Synclein-Gen auf [1,5].
Eine Studie, in der die Konkordanzraten von eineiigen und zweieiigen Zwillingen verglichen wurden, schätzte die Erblichkeit von Parkinson-Syndromen auf nur 30 Prozent. Demnach würde das Erkrankungsrisiko vor allem mit Umwelteinflüssen und Verhaltensfaktoren assoziiert sein [9].
Hinweis: Je jünger ein Patient ist, umso wahrscheinlicher liegt ein genetischer Hintergrund vor [10].
Symptomatisches Parkinson-Syndrom
Symptomatische bzw. sekundäre Parkinson-Syndrome (sPD bzw. SPS) sind auf andere Ereignisse, Erkrankungen oder Arzneimittel zurückzuführen, die die zentralnervösen Strukturen schädigen. Dazu gehören [1,5,11]:
Neurotoxine, zum Beispiel Intoxikationen durch Kohlenmonoxid, Mangan, Blei oder MPTP (1-Methyl-4-Phenyl-1,2,5,6-Tetrahydropyridin). Eine Exposition gegenüber Pestiziden, Lindan, Rotenon oder Lösungsmitteln auf Basis von Trichlorethylen, Tetrachlorkohlenstoff und Perchlorethylen erhöhen das Erkrankungsrisiko.
Traumatische Hirnschädigung, speziell schwere Schädel-Hirn-Traumata (SHT). Das Erkrankungsrisiko steigt mit der Anzahl der Kopfverletzungen, spezifischen Umwelteinflüssen und genetischen Anfälligkeitsfaktoren. Eine schwere traumatische Hirnschädigung in Verbindung mit einer Exposition gegenüber dem Kontaktherbizid Paraquat erhöht die Krankheitswahrscheinlichkeit um das Dreifache.
Hirntumore
Entzündungen wie AIDS-Enzephalopathie oder seltene Enzephalitiden
Stoffwechselstörungen wie Morbus Wilson und Hypoparathyreoidismus
Ferner begünstigen Psychostimulanzien vom Amphetamintyp, etwa Methamphetamin (Crystal Meth), das Parkinson-Risiko. Wissenschaftler von der University of Utah in Salt Lake City haben in einer retrospektiven Studie ermittelt, dass Amphetamin-Konsumenten ein fast dreifach so hohes Parkinson-Risiko haben wie Menschen ohne Drogenkonsum [12].
Atypische Parkinson-Syndrome
Parkinson-Syndrome im Rahmen anderer neurodegenerativer Krankheiten werden auch als atypische Parkinson-Syndrome bezeichnet. Dazu gehören die:
Multisystematrophie (MSA): Parkinson-Typ (MSA-P) und zerebellärer Typ (MSA-C)
Nach pathologischen Kriterien werden die atypischen Parkinson-Syndrome und das IPS heute auch in alpha-Synukleinopathien (DLK und MSA) und Tauopathien (IPS, PSP und CBD) unterteilt.
Pathogenese
Parkinson betrifft das extrapyramidal-motorische System (EPS) und die Basalganglien. Pathophysiologisch ist die Krankheit vor allem durch den Verlust dopaminerger Neuronen in der Substantia nigra pars compacta im Mittelhirn (speziell in den ventrolateralen Anteilen) definiert und mit intraneuralen zytoplasmatischen Einschlüssen, die unlösliche Alpha-Synuclein-Aggregate enthalten (den sogenannten Lewy-Körpern und Lewy-Neuriten), assoziiert. Degenerieren die Neuronen, kann der Neurotransmitter Dopamin nicht mehr ins Putamen transportiert werden. Die Thalamus-induzierte motorische Aktivierung der Großhirnrinde bleibt aus, was zu Bewegungsbeeinträchtigungen führt. Weitere pathologische Prozesse finden sich in nicht-dopaminergen Neuronen des Locus coeruleus (noradrenerg), der Raphe-Kerne (serotoninerg), des Nucleus basalis Meynert (cholinerg), des dorsalen Vaguskerns und des Bulbus olfactorius [5].
Lange Zeit ging man davon aus, dass beim Auftreten motorischer Symptome bereits etwa 50 bis 70 Prozent der dopaminergen Neuronen in der Substantia nigra abgestorben sind. Neuere Arbeiten deuten allerdings darauf hin, dass der Verlust von dopaminergen Endigungen in den Basalganglien für das Auftreten motorischer Symptome entscheidend ist [5,7,13,14].
Braak-Hypothese
Eine mögliche Kausalkette liefert die sogenannte Braak-Hypothese aus dem Jahr 2003, die die Krankheitsentwicklung in sechs Stadien einteilt. Demnach beginnt die Erkrankung im Darm mit dem Frühsymptom Obstipation oder im Bulbus olfactorius mit Geruchsstörungen. Dies soll Folge einer Akkumulation von fehlgefalteten α-Synuclein im enterischen Nervensystem und dem retrograden Transport ins zentrale Nervensystem (ZNS) sein.
Genauer sollen die Proteine über den Vagusnerv zum Hirnstamm gelangen und sich von dort weiter ausbreiten, bis das ganze Gehirn betroffen ist. Möglicherweise kann der Prozess sogar in der Gegenrichtung ablaufen. Die fehlgefaltete Proteinform neigt zur Bildung von Aggregaten und später auch Fibrillen. Sobald dieser Prozess beginnt, scheint er prionartig von Neuron zu Neuron zu springen. Sowohl im peripheren wie auch zentralen Nervensystem tauchen in zeitlicher Abfolge abnorme alpha-Synuclein-Proteine auf [15].
Das Modell der Braak’schen Stadieneinteilung basiert auf postmortalen Beobachtungen. Eine Studie am Mausmodell aus dem Jahr 2019 unterstützt die Braak-Theorie. US-Forscher konnten den kompletten Krankheitsprozess und die Ausbreitung der pathologischen alpha-Synuclein-Varianten vom Gastrointestinaltrakt bis in das ZNS der Versuchstiere nachvollziehen [16].
Symptome
Parkinson-Syndrome zeigen unabhängig ihrer Ätiologie die gleiche Kernsymptomatik. Der Symptomkomplex wird mit dem Akronym TRAP (Tremor, Rigor, Akinese und Posturale Instabilität) zusammengefasst. Als fakultative Begleitsymptome sind sensible, vegetative, psychische und kognitive Störungen möglich [1].
Idiopathisches Parkinson-Syndrom
Das IPS beginnt schleichend und schreitet zeitlebens fort. Die Erkrankung ist durch charakteristische motorische Störungen geprägt. Das zentrale Kardinalsymptom ist die Bradykinese (Bewegungsverlangsamung), oft werden auch die Symptome Hypokinese (verminderte Bewegungsamplitude) oder im späteren Verlauf Akinese (hochgradige Bewegungsarmut, Bewegungsstarre) beschrieben. Diese Bewegungsstörungen können mit weiteren Leitsymptomen wie Rigor, Ruhe- und/oder Haltetremor sowie einer posturalen Instabilität assoziiert sein.
Zunächst fallen meist einseitig verstärkte Beschwerden wie das fehlende Mitschwingen eines Arms beim Gehen auf. Auch einseitige Schulterschmerzen und Muskelverspannungen werden häufig beschrieben. Im weiteren Verlauf nimmt die motorische Symptomatik zu und greift auf die Gegenseite über – zu beobachten an einem veränderten Gangbild, manuellen Ungeschicklichkeiten und einer wie eingefroren wirkenden Mimik [1].
Anhand der dominierenden Symptomatik wird häufig zwischen Tremor- und Rigor-Dominanz-Typ sowie Äquivalenztyp unterschieden. Seltener ist über längere Zeit ein monosymptomatischer Ruhetremor vorhanden.
Juvenile Parkinson-Syndrome (JPD) unterscheiden sich mitunter deutlich vom klassischen IPS. Darauf wird hier aber nicht näher eingegangen.
Parkinson-Frühsymptome
Den motorischen Kardinalsymptomen geht meist eine – oft jahrelange – Prodromalphase mit unklaren Beschwerden voraus. Diese mitunter nicht ernst genommenen „red flags“ bergen eine Chance: Je frühzeitiger das Parkinson-Risiko erkannt wird, umso rascher kann die Behandlung eingeleitet und der Krankheitsverlauf modifiziert werden.
Typische Frühsymptome von Parkinson sind [17–19]:
REM-Schlaf-Verhaltensstörung (REM-sleep behavior disorder, RBD): REM-Schlaf-Verhaltensstörungen treten bereits 10–30 Jahre vor der eigentlichen Parkinson-Diagnose auf. Dabei wird die physiologisch bewegungsarme Traumschlafphase durch atypische Bewegungsmuster gestört. Betroffene sprechen oder schreien im Schlaf, verteilen Tritte, schlagen gegen die Bettumrandung oder fallen gar aus dem Bett – mit entsprechenden Verletzungen. Typisch sind die Bewegungen in der zweiten Nachhälfte. Die REM-Schlaf-Verhaltensstörung stellt derzeit die spezifischste Vorstufe von Parkinson dar. Menschen mit RBD besitzen ein etwa 80-prozentiges Risiko, in den nächsten 15 Jahren eine Parkinson-Krankheit zu entwickeln.
Riechstörungen: Anamnestisch können Hyposmien schon um bis zu zehn Jahre vor der Parkinson-Diagnose ermittelt werden. Laut einer Kohortenstudie mit Senioren haben Betroffene ein deutlich erhöhtes Risiko, innerhalb der nächsten zehn Jahre an Parkinson zu erkranken.
Stimmungsschwankungen: Viele Parkinson-Patienten berichten im Vorfeld über Reizbarkeit und Ruhelosigkeit. Hinweisgebend kann ebenso eine erhöhte Angst- und Depressionsneigung sein.
Obstipation: Verstopfung ist nicht nur ein leidiges Symptom vieler Parkinson-Patienten. Das Stuhlproblem kann der Diagnose auch als unspezifisches Frühzeichen vorausgehen [17–19].
Kardinalsymptome
Der klinische Verlauf ist durch folgende Kernsymptomatik geprägt:
Bradykinese/Hypokinese/Akinese
Die Bradykinese bzw. Verlangsamung der Bewegungsgeschwindigkeit ist das zentrale Kardinalsymptom des idiopathischen Parkinson-Syndroms. Sie ist durch eine erschwerte und verzögerte Initiierung von Willkürbewegungen und eine Verlangsamung paralleler motorischer Tätigkeiten oder der Durchführung rascher sequenzieller Bewegungen, die im Verlauf nahezu regelhaft an Amplitude verlieren (Dekrement), definiert. Im klinischen Alltag sind auch die Begriffe Akinese (gestörte Bewegungsinitiation und Bewegungsblockade) oder Hypokinese (verminderte Bewegungsamplitude und verminderte Spontanbewegungen) gebräuchlich.
Bradykinese, Hypokinese und Akinese betreffen alle Bewegungsabläufe. Willkürliche und zielgerichtete Bewegungen fallen zunehmend schwerer und werden entsprechend seltener. Infolge bewegen sich Parkinson-Patienten weniger und verbringen viel Zeit im Sitzen. Sie fühlen sich unsicher und ungewöhnlich träge. Das Gangbild wird schlurfend und kleinschrittig-trippelnd, die Sprache hypophon (Dysarthrophonie, verminderte Prosodie), die manuelle Geschicklichkeit lässt nach und die Schrift wird kleiner (Mikrographie). Angehörigen bzw. Außenstehenden fällt vor allem die nachlassende Mimik auf. Die Gesichtszüge wirken starr, fast maskenhaft (Hypomimie). Die Patienten schlucken seltener, wodurch sich Speichel im Mund ansammelt (Pseudohypersalivation), was ein Verschlucken zur Folge hat [1].
Tremor
Beim Tremor werden drei Formen unterschieden:
klassischer Parkinsontremor: tritt bei unterstützten Armen in Ruhe mit einer Frequenz von ca. 4–6 Hz in Erscheinung (höhere Frequenzen in frühen Krankheitsstadien möglich), wegweisend ist die Amplitudenabnahme beim Beginn von Willkürbewegungen, hat oft ein Pillendreher-Erscheinungsbild, typisch ist die Aktivierbarkeit des Tremors durch geistige Beschäftigung oder Emotionen
Haltetremor: beim Heben des betroffenen Körperteils, meist feinschlägig und hochfrequent, mittlere Frequenz zwischen 5–7 Hz, häufig kombiniert mit einem Ruhetremor
Aktionstremor: tritt bei willkürlicher Muskelaktivität auf, Frequenz 8–12 Hz
Die verschiedenen Tremorformen können unterschiedlich auf eine Behandlung ansprechen [1].
Rigor
Rigor beschreibt eine Tonuserhöhung, die während des gesamten Bewegungsumfangs auftritt und unabhängig von der Geschwindigkeit der Gelenksbewegung ist. Die Beschwerden werden anfangs häufig als Muskelverspannungen fehlgedeutet und nicht selten als orthopädisches Problem behandelt. Wird ein Rigor vom Tremor überlagert, kommt es zum sogenannten Zahnradphänomen. Die Symptomatik wird verstärkt, wenn eine zweite Person die Extremitäten passiv streckt oder beugt. Körpernahe Muskeln sind oft stärker betroffen als körperferne Muskelgruppen (axialer Rigor) [1].
Posturale Instabilität
Posturale Instabilität beschreibt die Unfähigkeit, den Körper stabil aufrechtzuhalten. Die posturalen Reflexe gehen meist im mittleren Stadium der Erkrankung verloren. Auffallend ist eine gebückte Körperhaltung mit leicht gebeugten Knien. Gestörte Stellreflexe führen zu einer zunehmenden Gang- und Standunsicherheit. Plötzliche und rasche Bewegung können nicht mehr ausbalanciert und abgefangen werden. Ausgleichs- und Wendebewegungen fallen immer schwerer, woraus eine große Angst zu stürzen resultiert [1].
Begleitsymptome
Neben der Kernsymptomatik gibt es noch eine Reihe fakultativer Anzeichen bzw. Begleiterscheinungen. Dazu gehören vor allem sensible, psychische, vegetative und kognitive Störungen. Diese müssen nicht zwingend auftreten und können individuell unterschiedlich ausgeprägt sein. Typisch sind Parästhesien und/oder Dysästhesien, Hyposmien sowie dermatologische Probleme. Viele Parkinson-Betroffen haben eine vermehrte Talgsekretion, was mit einer fettig-glänzenden, teils ölig wirkenden Gesichtshaut (Salbengesicht) einhergeht. Mitunter ist die Haut trocken und schuppig.
Die neuronale Dysbalance kann Störungen der Kreislaufregulation (orthostatische Dysfunktion), der Ausscheidungsfunktion (Pollakisurie, Diarrhoe, Obstipation) und der Schlafarchitektur bedingen. Sexuelle Dysfunktionen wirken sich nachteilig auf die Libido aus, reflektorische Temperaturregulationsstörungen führen oft zu stärkerem Wärmeempfinden und einer verringerten Hitzetoleranz. Neuropsychiatrisch sind insbesondere Depression und Angststörung, als kognitive Symptome Konzentrationsstörungen, frontale Ausfallsymptome und in fortgeschrittenen Stadien eine demenzielle Klinik zu beobachten. Später können auch Psychosen und Halluzinationen die Lebensqualität und den Alltag von Parkinson-Patienten beeinträchtigen [1,17].
Schmerzen
Viele Menschen mit Parkinson leiden unter dauerhaften Schmerzen. Je länger die Erkrankung fortschreitet, umso öfter treten Parkinson-assoziierte chronische Schmerzen (Dauer > 3 Monate) auf. Zu Beginn der Erkrankung – in der frühen motorischen Phase – wird die Häufigkeit auf 20 Prozent geschätzt (typischerweise Schulter-Arm-Schmerzen), in späteren Stadien auf 80 Prozent. Um die Zuordnung zur Parkinson-Erkrankung zu erleichtern, wurde unlängst eine neue Parkinson-Schmerzklassifikation (PSK) entworfen und validiert. Sie erlaubt zunächst die Unterscheidung von Parkinson-abhängigen und Parkinson-unabhängigen Schmerzen, im Anschluss erfolgt eine weitere Unterteilung anhand der Kriterien der International Association for the Study of Pain (IASP). Die Kategorien umfassen neuropathische, nozizeptive und noziplastische Schmerzen [20,21].
Symptomatisches Parkinson-Syndrom
Symptomatische Parkinson-Syndrome sind mit den gleichen Kardinalsymptomen und Begleitbeschwerden assoziiert wie das idiopathische Parkinson-Syndrom. Hinzu kommen die Symptome der für die Parkinson-Symptomatik auslösenden Ursache, zum Beispiel vaskuläre und metabolische Störungen [1].
Atypische Parkinson-Syndrome
Wie alle Parkinson-Syndrome zeigen auch die atypischen Parkinson-Syndrome den Kernsymptom-Cluster. Im Gegensatz zum IPS gibt es je nach betroffener Gehirnregion spezifische Begleitbefunde.
Hinweise für das Vorliegen eines atypischen Parkinson-Syndroms sind:
Nichtansprechen auf hohe Dosen L-Dopa (1000 mg/Tag) nach Ausschluss einer Malresorption (zum Beispiel im Dünndarmbereich) über mehrere Monate
rasch-progredienter Verlauf
frühzeitig im Verlauf auftretende schwere autonome Störungen (orthostatische Hypotension, Synkopen, Impotenz oder verringerte genitale Empfindlichkeit, Urininkontinenz oder -retention, Anhidrose)
zerebelläre Zeichen
positives Babinski-Zeichen (wenn nicht anders erklärbar)
ausgeprägter Antecollis
ausgeprägte Dysarthrie, Dysarthrophonie
inspiratorischer Stridor und Seufzer
pathologisches Lachen und Weinen
supranukleäre vertikale Blickparese
frühe posturale Instabilität und Stürze
Apraxie, Aphasie
innerhalb des ersten Jahres auftretende Demenz
innerhalb des ersten Jahres auftretende fluktuierende visuelle Halluzinationen [1][22]
Diagnostik
Die Parkinson-Diagnose wird klinisch gestellt.
Die Leitlinie empfiehlt, das idiopathische Parkinson-Syndrom anhand der „UK Parkinson’s Disease Society Brain Bank Kriterien“ zu diagnostizieren. Kernvoraussetzung ist demnach eine Bradykinese/Akinese in Kombination mit einem der drei anderen Leitsymptome:
muskulärer Rigor
Ruhetremor (4–6, selten bis 9 Hz)
posturale Instabilität, die nicht primär durch visuelle, vestibuläre, zerebelläre oder propriozeptive Störungen erklärbar ist
Darüber hinaus sind unterstützende Hinweise und Ausschlusskriterien zu erfassen.
Vorhandensein unterstützender Kriterien
einseitiger Beginn und persistierende Asymmetrie im Krankheitsverlauf
klassischer Ruhetremor
eindeutig positives Ansprechen auf L-Dopa; > 30 Prozent Unified Parkinson’s Disease Rating Scale (UPDRS) motorisch
anhaltende L-Dopa-Ansprechbarkeit über mehr als fünf Jahre
Auftreten von L-Dopa-induzierten choreatischen Dyskinesien
langsame klinische Progression mit Krankheitsverlauf über mehr als zehn Jahre
Fehlen von Ausschlusskriterien für die klinische Diagnose einer Parkinson-Krankheit
Hinweise für ein symptomatisches Parkinson-Syndrom:
Behandlung mit Neuroleptika oder Exposition gegenüber anderen Parkinson-krankheitsauslösenden Arzneimitteln oder Toxinen in zeitlichem Zusammenhang mit der Erstmanifestation der Parkinson-Symptomatik
Nachweis struktureller Basalganglienveränderungen, frontaler Tumoren oder Hydrocephalus communicans in der zerebralen Bildgebung
wiederholte zerebrale ischämische Insulte, die mit einer stufenweisen Verschlechterung der Parkinson-Symptomatik assoziiert waren
rezidivierende Schädel-Hirn-Traumen in der Vorgeschichte
eine anamnestisch gesicherte Enzephalitis
Remissionen über längere Perioden
Diagnosekriterien der MDS
Die Arbeitsgruppe der MDS (Movement Disorder Society) hat 2015 einen neuen Diagnose-Algorithmus veröffentlich. Die enthaltenen Diagnosekriterien sollen den Anteil richtig erkannter idiopathischer Parkinson-Syndrome erhöhen. Der Algorithmus unterstreicht die Bedeutsamkeit nicht-motorischer Symptome und bezieht zusätzliche Untersuchungsbefunde mit ein. Zunächst werden die motorischen Leitsymptome Bradykinese, Rigor und Tremor festgestellt. Die posturale Instabilität wird von der MDS nicht mehr zu den Kardinalsymptomen gezählt, da sie üblicherweise erst im späteren Krankheitsverlauf auftritt. Der diagnostische Entscheidungsprozess wird durch Zusatzuntersuchungen unterstützt, die für oder gegen das Vorliegen eines idiopathischen Parkinson-Syndroms sprechen [23].
Anamnese und Klinik
Auf eine ausführliche Anamnese (inkl. Beginn und Dauer der Beschwerden, Seitenbetonung, autonomen Funktionen, Familien- und Medikamentenanamnese, Erfragen von nicht-motorischen und motorischen Prodromalsymptomen) folgt die komplette neurologische Untersuchung mit besonderer Aufmerksamkeit auf [1]:
Akinese, Rigor, Tremor, posturale Instabilität
Okulomotorikstörungen: Sakkadengeschwindigkeit, vertikale Blickparese, vestibulookulärer Reflex (VOR), Fixationssuppression des VOR
frontale Zeichen wie Primitivreflexe oder motorische Perseverationen
zerebelläre Zeichen
Pyramidenbahnzeichen
Symptome einer kognitiven Leistungseinbuße
Symptome einer Apraxie
Schellong-Test
Geruchstestung
Symptome von Verhaltens- oder psychischen Störungen
Diagnostik bei Frühanzeichen
Beim Vorliegen entsprechender Prodromi finden folgende Verfahren Anwendung [17]:
Durchführung einer Polysomnografie bei Verdacht auf eine REM-Schlaf-Verhaltensstörung (RBD)
Dopamintransportertomografie; ein pathologischer Befund der präsynaptischen Dopamintransporterdichte im DaT-SPECT/FDG-PET (Fluordesoxyglukose-Positronenemissionstomografie) bei Vorliegen einer RBD gilt als wichtigster Prodromalmarker der Parkinson-Erkrankung
MIBG-Szintigraphie (MIBG: Metajodbenzylguanidin)
Levodopa- und Apomorphin-Test zur Differenzierung der Parkinson-Syndrome
Viele Patienten mit IPS zeigen eine klinische Symptomlinderung durch eine einzelne Dosis von oralem L-Dopa und/oder subkutanem Apomorphin. Dennoch sollten sowohl der Levodopa- als auch der Apomorphin-Test nicht routinemäßig in der Differentialdiagnostik bei Parkinson-Syndromen eingesetzt werden. Die Alternative ist die normale Einstellung auf eine dauerhafte L-Dopa-Therapie (inkl. Verlaufsbeobachtung) [1].
Bildgebende Verfahren
Die S3-Leitlinie „Idiopathisches Parkinson-Syndrom“ gibt folgende Empfehlungen [1]:
Um symptomatische Ursachen eines Parkinson-Syndroms auszuschließen, sollte eine zerebrale Bildgebung in Form einer cranialen Computertomographie (cCT) oder cranialen Magnetresonanztomographie (cMRT) erfolgen.
Die konventionelle strukturelle Magnetresonanztomographie (MRT) kann unter Einschluss planimetrischer Verfahren oder diffusionsgewichteter Sequenzen (DWI/DTI) zur Differenzialdiagnose neurodegenerativer Parkinson-Syndrome (atypisch/idiopathisch) eingesetzt werden.
Eine FDG-PET zur bestmöglichen differenzialdiagnostischen Zuordnung des Parkinson-Syndroms, insbesondere zur Abgrenzung atypischer neurodegenerativer Parkinson-Syndrome, ist in gut begründeten Fällen möglich. Die Indikation sollte von einem Neurologen geprüft und empfohlen sein (off-label-use).
Bei klinisch unklarem Parkinson- oder Tremor-Syndrom soll zum Nachweis eines nigrostriatalen Defizites frühzeitig im Krankheitsverlauf eine DaT-SPECT erfolgen.
Die cerebrale Single-Photon-Emissionscomputertomographie (SPECT) (Dopamintransporter präsynaptisch, IBZM-postsynaptisch) sollte bei etabliertem Parkinson-Syndrom nicht zur differenzialdiagnostischen Abgrenzung atypischer neurodegenerativer Krankheitsvarianten (insbesondere MSA und PSP) eingesetzt werden (off-label-use).
Zur Unterscheidung der Multisystematrophie (MSA) vom IPS kann die myokardiale 123I-MIBG-SPECT eingesetzt werden.
Gegen eine transkranielle Sonografie (TCS) zur Diagnostik eines Parkinson-Syndroms spricht nichts, solange sie von einem erfahrenen Untersucher durchgeführt wird.
Genetische Beratung
Eine genetische Beratung kann bei Patientenwunsch erwogen werden, wenn mindestens zwei Verwandte 1. Grades ein Parkinson-Syndrom aufweisen oder wenn bei einem isoliert erscheinenden Parkinson-Syndrom eine Krankheitsmanifestation vor dem 45. Lebensjahr nachweisbar ist.
Besteht der Verdacht auf eine monogene Ätiologie, ist die Testung entsprechender Gene denkbar [1].
Liquor-Untersuchung
Beim idiopathischen Parkinson-Syndrom ist der Routine-Liquorbefund (Glukose, Zellzahl, Gesamtprotein im Liquor/Serum, Immunglobulin-Konzentration im Liquor/Serum und oligoklonale Banden) in der Regel unauffällig. Die Bestätigung eines IPS kann also nicht per Liquor-Analyse erfolgen. Bei untypischen Verläufen ist eine Liquorpunktion zuweilen sinnvoll.
Zeigen IPS-Patienten kognitive Einschränkungen, kann eine Liquor-Analyse auf Routineparameter sowie tau-Protein und β-Amyloid erwogen werden. Niedrige Werte von Abeta1-42 deuten auf ein höheres Risiko für eine spätere demenzielle Entwicklung hin. Dies kann eine Parkinson-Demenz oder eine Demenz mit Überlappung zur Demenz vom Alzheimertyp sein. Bei der Demenz vom Lewy-Körpertyp finden sich ein erhöhtes Tau-Protein und normale Abeta1-42 Peptide im Liquor. Bei den atypischen Parkinson-Syndromen waren wiederholt erhöhte Neurofilament-Werte im Liquor messbar. Die Testverfahren werden derzeit aber noch nicht in der Routinediagnostik eingesetzt [1].
Labordiagnostik
Die Routine-Laborparameter sind beim idiopathischen Parkinson-Syndrom unauffällig.
Biomarker
Ein relativ neuer Diagnoseansatz in der Parkinsondiagnostik ist die Suche nach bestimmten Biomarkern. So lässt sich beispielsweise in den Speicheldrüsen, im Liquor, der Haut oder im Gastrointestinaltrakt das Protein Alpha-Synuclein nachweisen. Die fehlgefalteten Proteinformen können mit spezifischen Aggregationsassays untersucht werden [24].
Differenzialdiagnose
Zunächst muss ein idiopathisches Parkinson-Syndrom von sekundären und atypischen Erscheinungsformen abgegrenzt werden.
Weitere bedeutsame Differenzialdiagnosen sind [1]:
Depression
subkortikale vaskuläre Enzephalopathie
essenzieller Tremor
Normaldruckhydrozephalus
Demenz vom Lewy-Körpertyp
Alzheimer
entzündliche ZNS-Erkrankungen
paraneoplastische Syndrome
Creutzfeldt-Jacob-Krankheit
Therapie
Für das idiopathisch Parkinson-Syndrom gibt es bislang keine kausaltherapeutischen Möglichkeiten. Ob Nahrungsergänzungsmittel und Vitaminkomplemente, Stammzelltransplantationen, Immuntherapie oder Impfungen: Noch konnte kein Forschungsansatz vollständig überzeugen. Die symptomatische Behandlung ist heute allerdings gut möglich. Der Schwerpunkt richtet sich hierbei immer mehr auf den Umgang mit Frühsymptomen [1].
Therapieziele
Die Therapie des idiopathischen Parkinson-Syndroms sollte rechtzeitig, altersgerecht und effizient beginnen. Abhängig von Alter, Erkrankungsdauer und sozialer Situation werden unterschiedliche Therapieziele verfolgt. Dazu gehören [1]:
Therapie von motorischen und/oder autonomen Störungen
Linderung von Verhaltens- und psychologischen Symptomen der Erkrankung
Erhaltung der Selbstständigkeit in den Aktivitäten des täglichen Lebens
Verhinderung/Verminderung von Pflegebedürftigkeit
Erhaltung der Selbstständigkeit in Familie und Gesellschaft (soziale Kompetenz)
Erhaltung der Berufsfähigkeit
Erhalt/Steigerung der Lebensqualität
Vermeidung von sekundären orthopädischen und internistischen Begleiterkrankungen
Verhinderung/Behandlung von motorischen nicht motorischen Komplikationen
Vermeidung von dopaminergen Nebenwirkungen
Therapiemanagement
Das Parkinson-Therapiemanagement umfasst unterschiedliche Ansätze [1]:
medikamentöse Behandlung
tiefe Hirnstimulation
Maßnahmen aus dem Bereich der physikalischen Therapie, Logopädie, Ergotherapie und künstlerischen Therapie
Psychosoziale Betreuung
Behandlung Frühsymptome
Motorische Frühsymptome, die in der Prodromalphase noch keine relevante Beeinträchtigung bedingen (zum Beispiel leichte Veränderung des Gangbilds, reduzierter Armschwung), erfordern nicht unbedingt eine dopaminerge Therapie. Beim Auftreten motorischer Kardinalsymptome und damit Übergang in die klinische Phase der Parkinson-Erkrankung ist diese jedoch anzubieten.
Nicht-motorische Prodromi müssen häufig auch in der Frühphase symptomatisch behandelt werden, insbesondere die REM-Schlaf-Verhaltensstörung. Das beinhaltet Sicherheitsmaßnahmen wie das Entfernen von Gegenständen mit Verletzungsgefahr im Schlafzimmer und medikamentöse Strategien. Lange Zeit galt die Einnahme von Clonazepam (0,25 bis maximal 2 mg zur Nacht) als Goldstandard. Mehrere Fallserien deuten jedoch darauf hin, dass die Einnahme von Melatonin (3 bis maximal 12 mg zur Nacht) eine effektive Therapiealternative mit geringem Nebenwirkungsprofil sein kann [17].
Nicht-motorische Symptome wie Depression, Angststörung oder Obstipation werden leitliniengerecht therapiert. Hier verweisen wir auf die entsprechenden Leitlinien.
Medikamentöse Therapie
Die medikamentöse Therapie setzt vor allem darauf, das Dopaminangebot zu erhöhen und das Neurotransmitter-Ungleichgewicht zu regulieren. Mittel der Wahl ist Levodopa (L-Dopa), das Prodrug von Dopamin. Im Gegensatz zum eigentlichen Neurotransmitter ist die Vorstufe in der Lage, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden. Für eine ausreichende Wirkstoffkonzentration im Gehirn muss L-Dopa in hohen Dosen eingenommen werden. Um die erforderliche Dosis zu reduzieren und Nebenwirkungen wie Übelkeit und kardiovaskuläre Probleme abzuschwächen, enthalten entsprechende Arzneimittel neben Levodopa einen Decarboxylasehemmer (Carbidopa oder Benserazid). Eine nicht zu unterschätzende Problematik ist das Auftreten L-Dopa-assoziierter Spätkomplikationen, zum Beispiel Wirkungsfluktuationen mit On-Off-Phänomenen und Dyskinesien.
Neben L-Dopa kommen bei Parkinson-Syndromen folgende Arzneimittel (als Mono- oder Kombinationstherapie) zum Einsatz [1]:
MAO-B-Hemmer (Selegilin, Rasagilin): in der Regel gut verträglich, häufig aber nicht ausreichend wirksam, in hoher Dosierung kardiovaskuläre und zentralnervöse Nebenwirkungen möglich
Non-Ergot-Dopaminagonisten (Piribedil, Pramipexol, Ropinirol, Rotigotin, mit starken Einschränkungen und umfassenden Monitoring auch Apomorphin): geringere Wirksamkeit und wesentlich schlechteres Nebenwirkungsprofil als L-Dopa
Ergot-Dopaminagonisten (Bromocriptin, Cabergolin, α-Dihydroergocriptin Lisurid, Pergolid): dürfen nur eingesetzt werden, wenn eine Therapie mit einem non-ergolinen Dopaminagonisten nicht oder nicht ausreichend wirksam ist oder nicht vertragen wird
NMDA-Antagonisten (Amantadin, Budipin): Mittel der 2. Wahl, Einsatz kann in frühen Stadien erwogen werden
Anticholinergika (Biperiden, Bornaprin, Metixen): als Mittel der 2. Wahl (nicht bei geriatrischen Patienten) bei anderweitig nicht behandelbarem Tremor unter Berücksichtigung anticholinerger Nebenwirkungen einsetzbar
Betablocker wie Propranolol: können für die symptomatische Therapie des posturalen Tremors von ausgewählten Patienten mit frühem IPS erwogen werden
Zu den intensivierten Therapien gehören [1]:
subkutane Apomorphin-Injektionen: intermittierende oder kontinuierliche Anwendung zusammen mit der laufenden oralen Therapie bei schweren motorischen Komplikationen möglich
intrajejunale Levodopa/Carbidopa-Infusion (LCIG-Infusion): bei schweren motorischen Komplikationen wie OFF-Phasen, ON-OFF-Fluktuationen und/oder Dyskinesien, meist als Monotherapie, aber auch in Kombination mit peroralen/transdermalen Dopaminagonisten vorteilhaft. Eine zusätzliche Gabe von peroralen COMT-Hemmern reduziert den Bedarf an LCIG. Amantadin kann zusätzlich gegeben werden, um Dyskinesien zu reduzieren
Bei der Auswahl der verschiedenen Substanzklassen sind die unterschiedlichen Effektstärken im Hinblick auf Wirkung, Nebenwirkungen, Alter des Patienten, Komorbiditäten und psychosozialem Anforderungsprofil zu berücksichtigen.
Für weitere Informationen verweisen wir auf die Leitlinie und die entsprechenden Fachinformationen.
Tiefe Hirnstimulation
Können die Symptome trotz medikamentöser Behandlung nicht zufriedenstellend gelindert werden, sind operative Verfahren zu erwägen – der Einsatz sogenannter Hirnschrittmacher. Hierbei stimulieren programmierbare Impulsgeneratoren über Elektroden den Nucleus ventralis intermedius des Thalamus (VIM), den Nucleus subthalamicus (STN), den Globus pallidus internus (GPI) und den Pedunculopontinen Kern (PPN) und unterdrücken so neuronale Fehlimpulse. Die Generatoren können fest programmiert sein oder vom Patienten selbst gesteuert werden.
Gemäß der Leitlinie soll eine bilaterale elektrische STN-Stimulation Patienten mit nachgewiesener idiopathischem IPS angeboten werden, die:
medikamentös nicht behandelbare motorische Fluktuationen und Dyskinesien oder
einen medikamentös nicht kontrollierbaren Tremor haben
und
deren Symptome auf Levodopa ansprechen (> 33 Prozent des UPDRS III, Tremor muss nicht ansprechen),
keine Frühsymptome einer Demenz zeigen (Mattis Score > 130),
keine signifikante psychische oder somatische Komorbidität haben und
keine neurochirurgischen Kontraindikationen aufweisen
Der Erfolg der stereotaktischen Hirnoperation wird meist als sehr positiv bewertet.
Da die Therapie mit besonderen Risiken verbunden ist, muss der Nutzen der Behandlung individuell abgewogen werden.
Bei Patienten unter 60 Jahren mit nachgewiesenem IPS kann eine bilaterale elektrische STN-Stimulation schon in den ersten drei Jahren nach Beginn von Fluktuationen oder Dyskinesien zur Anwendung kommen, wenn sie:
auf Levodopa ansprechen (> 50 Prozent des UPDRS III, Tremor muss nicht ansprechen),
keine Frühsymptome einer Demenz zeigen (Mattis Score > 130),
keine signifikante psychische oder somatische Komorbidität besteht und
keine neurochirurgischen Kontraindikationen haben
Auch hier ist das Nutzen-Risiko-Verhältnis individuell und sorgfältig abzuwägen.
Bei therapierefraktären motorischen Komplikationen des IPS kann eine bilaterale elektrische Stimulation des Globus pallidus internus als Alternative zur STN-Stimulation angeboten werden.
Bei IPS mit vorwiegendem Tremor und Kontraindikationen gegen die STN-Stimulation ist eine uni- oder bilaterale Stimulation des Nucleus ventralis intermedius des Thalamus (VIM) als eine mögliche Behandlungsoption zu erwägen [1].
Begleitende Therapien
Maßnahmen aus dem Bereich der physikalischen Therapie, Logopädie, Ergotherapie und künstlerischen Therapie können die Basisbehandlung unterstützen.
Physiotherapie
Bei den meisten Parkinson-Patienten entwickeln sich im langfristigen Verlauf trotz medikamentöser (und chirurgischer) Therapie Störungen der Körperhaltung, des Gleichgewichts und des Gehens. Diese können zu starken Behinderungen führen und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.
Deshalb sollten die Patienten Zugang zu physiotherapeutischer Behandlung haben. Besondere Behandlungsschwerpunkte sind [1]:
Gangtraining
Verbesserung/Erhalt des Gleichgewichts
Kraft- und Dehnungsübungen
Verbesserung/Erhalt der aeroben Kapazität
Verbesserung/Erhalt der Bewegungsamplituden
Verbesserung/Erhalt der Bewegungsinitiierung
Verbesserung/Erhalt der Mobilität und Selbstständigkeit bei alltäglichen
Training der Bewegungsstrategien
Sturzprävention
Logopädie
Bei Sprechstörungen sollten Parkinson-Patienten eine logopädische Sprechtherapie erhalten. Zur Verbesserung von Stimmlautstärke und Tonumfang werden Therapieprogramme wie LSVT® LOUD empfohlen. Ferner können Behandlungsstrategien zur Optimierung der Verständlichkeit des Sprechens und technische Hilfsmittel zur Aufrechterhaltung einer adäquaten Kommunikationsfähigkeit eingesetzt werden.
Schluckstörungen gehören zu den häufigen IPS-Symptomen. Die Dysphagie kann alle Phasen des Schluckakts – also orale, pharyngeale und ösophageale Phase – betreffen und durch sehr unterschiedliche Störungsmuster charakterisiert sein. Gemäß der Leitlinie sollten IPS-Patienten mit Schluckstörungen eine logopädische Schlucktherapie erhalten [1].
Ergotherapie
Von einer Ergotherapie profitieren insbesondere Menschen, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind. Parkinson-Betroffene sollten Zugang zu ergotherapeutischen Maßnahmen haben.
Besondere Schwerpunkte der Behandlung sind [1]:
Erhalt der beruflichen und familiären Rollen, des Arbeitsplatzes, häuslicher Versorgung und Freizeitaktivitäten
Verbesserung und Erhalt von Transfers und Mobilität
Verbesserung und Erhalt der Autonomie bei Basis-ADL (wie Essen, Trinken, Waschen und Ankleiden) und IADL (wie Küchen-, Haushalts- und Einkaufsaktivitäten)
Umgebungsaspekte zur Verbesserung von Sicherheit und motorischer Aktivität
kognitive Ansätze zur Verbesserung spezifischer Alltagsfunktionen
Künstlerische Therapie
Künstlerische Therapie wie Musik-, Tanz-, Kunst- oder Theatertherapie kann bei IPS-Patienten erwogen werden. Hierbei können Motorik und Stimme verbessert und Ressourcen aktiviert werden, die auf soziale Teilhabe und die Verbesserung des emotionalen Wohlbefindens abzielen [1].
Psychosoziale Betreuung
Parkinson-Patienten und deren Angehörige sollten in allen Phasen der Erkrankung Zugang zu psychosozialer und sozialrechtlicher Beratung sowie nach individueller Indikationsstellung Zugang zu einer psychotherapeutischen Behandlung oder neuropsychologischen Therapie (bei Exekutivfunktionsstörungen) erhalten [1].
Krankheitsmodifizierende Therapieansätze
Durchtrennung des Vagusnervs
Die Idee, bei Parkinson-Patienten den Vagusnerv zu durchtrennen, basiert auf der im Abschnitt Pathogenese vorgestellten Braak-Hypothese. Im Mausmodell konnte bereits gezeigt werden, dass so ein Fortschreiten der Krankheit verlangsamt werden kann. Untersuchungen an Menschen, denen der Vagusnerv aufgrund eines Magengeschwürs durchtrennt worden war, stützen die Theorie. Nach einer Vagotomie ist das Risiko, an Parkinson zu erkranken, um 22 bis 41 Prozent geringer als in der Allgemeinbevölkerung, so eine Analyse von Registerdaten aus Schweden [15][25].
Gentherapie
Eine erfolgreiche kleine Phase-1B-Studie bei Parkinsonkranken wurde 2017 auf der Jahrestagung der US-Neurologengesellschaft AAN in Boston vorgestellt. 2022 bewerteten die Forscher den Outcome erneut. An der Studie nahmen 15 Patienten teil, denen mithilfe von Adeno-assoziierten Viren (AAV) der Bauplan für das Enzym aromatische L-Aminosäure-Decarboxylase (AADC) bilateral ins Putamen eingeschleust wurde. AADC ist entscheidend bei der Dopamin- und Serotoninsynthese und wandelt auch L-Dopa in Dopamin um.
Ein Fehlen des Enzyms wird mitverantwortlich dafür gemacht, dass die Wirkung von L-Dopa im späten Krankheitsstadium nachlässt. Mit der Gentherapie sollen nichtdegenerierende Zellen im Putamen die Dopaminsynthese übernehmen, sodass sich der L-Dopa-Bedarf vermindert. Die Ergebnisse sprechen für sich: Die Therapie wurde gut vertragen, führte in allen Kohorten zu einer stabilen oder verbesserten motorischen Funktion und Lebensqualität sowie in zwei Kohorten zu einem geringeren Bedarf an Parkinson-Medikamenten [26].
Nachkontrolle
Zur klinisch-neurologischen Überprüfung der Diagnose und zur Therapiekontrolle wird zunächst eine Wiedervorstellung nach drei Monaten empfohlen; danach dem klinischen Bedarf entsprechend, doch mindestens einmal im Jahr [1].
Besonderheiten bei sekundären und atypischen Parkinson-Syndromen
Bei sekundären Parkinson-Syndromen sollte grundsätzlich die Grunderkrankung mitbehandelt bzw. die auslösende Situation kontrolliert werden.
Atypische Parkinson-Syndrome sind in der Regel nur schwer behandelbar und sprechen kaum auf eine dopaminerge Medikation an. L-Dopa ist häufig nicht oder nur schwach wirksam. Im therapeutischen Fokus steht die Linderung der Beschwerden [1].
Prognose
Die Parkinson-Krankheit ist eine progrediente neurodegenerative Erkrankung, die interindividuell teils stark divergierende Verläufe zeigt. Kausale neuroprotektive Therapieoptionen sind für Parkinson noch nicht entdeckt. Die symptomatische Behandlung hat in den letzten Jahrzehnten allerdings große Fortschritte gemacht.
Die Prognose des idiopathischen Parkinson-Syndroms richtet sich nach der Unterform. Die geringste Progredienz und damit eine im Formenvergleich günstige Prognose hat der Tremordominanz-Typ. Der akinetisch-rigide Typ ist häufiger mit kognitiven Störungen assoziiert und hat die schlechteste Prognose.
In der Regel kommt es innerhalb der ersten zehn Behandlungsjahre zu medikamentenassoziierten Dyskinesien und Wirkungsfluktuationen. Innerhalb von etwa 20 Jahren tritt eine – meist demenzbedingte – Pflegebedürftigkeit ein. Bei guter medikamentöser Einstellung ist die Lebenserwartung nur leicht vermindert. Lebensbedrohliche Komplikationen (zum Beispiel Malnutrition und Aspirationspneumonien) sind vor allem auf eine fortgeschrittene Schluckstörung zurückzuführen.
Bei atypischen Parkinson-Syndromen ist die Prognose schlechter als bei der idiopathischen Parkinson-Erkrankung [1,27,28].
Prophylaxe
Noch gibt es keine spezifischen Maßnahmen, Parkinson gezielt vorzubeugen oder die Krankheit zu verhindern. Ein geringeres Parkinson-Risiko wurde allerdings bei Zigarettenrauchern und – in einigen wenigen Studien – bei anderen Tabakkonsumenten festgestellt. Weitere Schutzfaktoren könnten Alkohol, Kaffee, schwarzer Tee und sportliche Betätigung sein. Körperliche Aktivität wirkt sich insbesondere bei Männern und vor allem bei höherer Intensität protektiv auf das Erkrankungsrisiko aus – wobei auch schon ein bescheidenes Betätigungsmaß das Risiko verringert. Die kombinierte Wirkung dieser Lebensstilfaktoren scheint additiv zu sein, was auf einen Ansatz zur Krankheitsprävention hindeutet [5,29,30].
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