Analgetika wie Ibuprofen und Diclofenac sind indiziert zur schnellen Symptomkontrolle. Sie können zusätzlich zu einer antibiotischen Therapie eingenommen werden. Auch eine rein symptomatische Therapie mit einem Analgetikum kann bei leichten bis mittelgradigen Beschwerden erwogen werden. Der Patient ist hierbei in die Entscheidung mit einzubeziehen [1,3].
Studienlage
In einer Studie (Gagyor et al.) mit etwa 500 Patientinnen wurde die symptomatische Behandlung einer Harnwegsinfektion mit Ibuprofen mit einer antibiotischen Therapie mit Fosfomycin verglichen. Nach einer Woche waren 70% der Patientinnen der Ibuprofen- und 80% der Fosfomycin-Gruppe beschwerdefrei [1,3].
Eine weitere Studie (Kroneberg et al.) an etwa 250 Patientinnen mit unkomplizierter Zystitis verglich die symptomatische Therapie von Diclofenac mit der antibiotischen Therapie mit Norfloxacin. Nach drei Tagen waren 54% der Patientinnen der Diclofenac- und 80% der Norfloxacin-Gruppe beschwerdefrei. (83% vs. 96% nach 7 Tagen). In der Diclofenacgruppe trat bei 5% eine Pyelonephritis auf, in der Norfloxacingruppe bei niemandem [3].
Laut der S3-Leitlinie zu Harnwegsinfektionen der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) kann Patientinnen mit einer akuten unkomplizierten Zystitis vor diesem Hintergrund eine nicht-antibiotische Behandlung mit Analgetika angeboten werden [1].