
Bei Hämorrhoiden handelt es sich um ein physiologisch bei jedem Menschen vorkommendes, schwammartiges Gefäßpolster, das zirkulär im distalen Rektum gelegen und verantwortlich für die Feinabdichtung des After ist. Als Hämorrhoidalleiden bzw. symptomatischen Hämorrhoiden werden Vergrößerungen mit entsprechende Beschwerden bezeichnet.
Die Erkrankung tritt am häufigsten zwischen dem 45. und 65. Lebensjahr auf. Etwa 70% der Erwachsenen sind in ihrem Leben einmal betroffen. Häufige, aber unspezifische Symptome sind peranale Blutungen, perianale Schwellungen oder Analprolaps, Juckreiz, Nässen sowie Brennen. Schmerzen gehören nicht zur typischen Symptomatik und weisen eher auf eine begleitende Fissur oder Thrombose hin. Zur eindeutigen Identifizierung eines Hämorrhoidalleidens ist in der Regel eine proktologische Basisuntersuchung nötig [1].
Behandlung
Hämorrhoidalleiden werden in Abhängigkeit von Größenzunahme und Ausmaß des Vorfalls in den Analkanal (Prolaps) in vier Schweregrade eingeteilt. Niedriggradige können meist konservativ behandelt werden, bei höhergradigen werden chirurgische Maßnahmen (Sklerosierung, Gummiban-Ligatur oder Operation) nötig. Blutungen, die als Hauptsymptom gelten, sollten immer ärztlich abgeklärt werden [1]. Die primäre Therapie besteht aus ausreichender Flüssigkeits- und Ballaststoffaufnahme, sowie einer Beratung zum Defäkationsverhalten [1,2]. Die Studienlage zu warmen Sitzbädern ohne oder mit antiseptischen Zusätzen (z.B. Kamillosan Konzentrat) ist heterogen. Warme Sitzbäder könnten beispielsweise bei Schwangeren nützlich sein [1].
Die Behandlungsmöglichkeiten in der Selbstmedikation sind begrenzt und dienen der Symptomlinderung. Es liegen nur wenige aussagekräftige Studiendaten vor. Bei anhaltenden Beschwerden ist ein Arzt aufzusuchen und chirurgische Maßnahmen sind vorzuziehen [1-3].