
Was ist zu beachten?
Mit einem speziellen Nissenkamm, dessen Zinken nicht mehr als 0,2 mm auseinander liegen, können die Läuse und ihre Eier aus dem nassen Haar entfernt werden. Vor dem Auskämmen werden die Haare zunächst gewaschen und mit einer Pflegespülung behandelt, die nicht ausgewaschen wird. Die Pflegespülung erleichtert es, das Haar mit dem Läusekamm zu durchkämmen, außerdem hindert sie die Läuse am Weglaufen. Während des Kämmens empfiehlt es sich, den Kamm immer wieder an einem Stück Küchenpapier auszustreichen. Auf dem Papier lassen sich ausgekämmte erwachsene Läuse sowie die etwas kleineren Nymphen erkennen [4]. Die Prozedur ist in vier Sitzungen durchzuführen, die bestenfalls an den Tagen 1, 5, 9 und 13 erfolgen. Am ersten Tag lassen sich die adulten Läuse entfernen. In den darauffolgenden Sitzungen können die nachgeschlüpften Larven ausgekämmt werden. Empfehlenswert ist, am Tag 17 den Behandlungserfolg zu überprüfen [2]. Da das nasse Auskämmen ohne Chemikalien auskommt, ist es auch für Schwangere und Stillende, Babys sowie für Patienten mit wunden Stellen auf der Kopfhaut geeignet [3].
Studienlage
Die Wirksamkeit der Auskämm-Methode ist in Studien belegt, für die Heilungsrate gibt es jedoch unterschiedliche Angaben. Eine Studie aus 2005 belegt, dass das Auskämmen in vier Sitzungen an den Tagen 1, 5, 9 und 13 zum Erfolg führen kann. An der Studie nahmen 133 Kinder im Alter von 2 bis 15 Jahren mit Kopflausbefall teil. 56 wurden mit dem „Bug-Buster-Kit“, einem Set für die Auskämm-Methode, behandelt, und 70 mit insektiziden Mitteln. Es zeigte sich, dass die Verwendung des Bug Buster-Kits zu einer signifikant höheren Erfolgsrate führte als Behandlung mit den Kopflausmitteln (57% vs. 13%) [1, 31].
Eine Studie aus 2000 zeigte eine niedrigere Heilungsrate. Hier verglichen Wissenschaftler das Nasskämmen mit einem feinzinkigen Kamm mit einer Malathion-Lotion. Für die randomisierte kontrollierte Studie wurden 81 Kinder, bei denen Kopfläuse festgestellt wurden, mit einem kommerziellen Kit zur mechanischen Läuseentfernung zwei Wochen lang alle drei bis vierTage behandelt. In der Vergleichsgruppe erfolgten zwei Anwendungen von 0,5% Malathion im Abstand von sieben Tagen. Sieben Tage nach dem Ende der Behandlung wurde überprüft, ob die Therapie erfolgreich war. 74 Kinder beendeten die Studie und 72 wurden in die Analyse eingeschlossen.
Die Heilungsrate betrug 38% (12 von 32) für das Auskämmen und 78% (31 von 40) für Malathion. Somit erwies sich die Malathion-Lotion als doppelt so wirksam wie die mechanische Behandlung, obwohl in der Studienregion eine mittlere Resistenz gegen Malathion vorlag [32].